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in die Vergangenheit:
Hamburg-Schwerin-Stettin-Swinemünde-Wollin-Usedom-
Greifswald-Rügen-Hiddensee-Zingst-Darß-Warnemünde
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Zugriffszähler seit 29.05.2008
Ein Beitrag der gelben Buchreihe "Zeitzeugen des Alltags" von Jürgen Ruszkowski
Am Dienstag, dem 8. Juli 1997, starte ich morgens um 9 Uhr, die neue Freiheit nutzend, mit „leichtem“, für mich auf dem Kettler-Alu-Rad
jedoch recht schwerem Gepäck von Hamburg-Rissen aus. Auf dem Gepäckträger hinter dem Sattel habe ich in einem Metallkorb hochkant eine große Tragetasche verstaut. Deren Inhalt: Ein Karton mit Ersatzwäsche, Strickjacke, Waschlappen als Ersatz für Handtücher, Schlafanzug, kleine Schreibmappe, Straßenkarten. In der Tasche sind außerdem eine lange Kordhose, eine Kulturtasche mit Toilettenartikeln, Elektrorasierer, Badehose, etwas Werkzeug, Mini-Transistor-Radio, Schuhputzzeug ect. Die Beschränkung bei der Auswahl ist oberstes Gebot und immer wieder werden Posten aus der Packliste gestrichen. Obenauf habe ich die Ersatzschuhe festgebunden und in der Regel auch meine Lederweste. Ich fahre bei dem schönen Wetter meistens in T-Shirt, Shorts und Sandalen. Als Sonnenschutz trage ich einen Baumwollhut. Hinter dem Gepäckträger hängt mein Rucksack mit Wasserflasche, „Studentenfutter“-Notverpflegung, Sitzkissen und die Allwetterjacke, unter dem Sattel eine gerollte Isomatte und seitlich am Gepäckträger eine Reisstrohmatte. Vor dem Lenker habe ich einen abnehmbaren Metallkorb befestigt, in dem ich vorwiegend Marschverpflegung, Fotoapparat und Fernglas transportiere, obenauf als „Airbag“ angebunden meinen zusammengerollten Schlafsack in einer Plastiktüte. In kritischen Situationen - etwa auf Sandwegen - muss ich wegen der zusätzlichen Gepäcklast konzentrierte Armarbeit beim Balancieren des Rades leisten. Den Unterschied merke ich erst, als ich zwischendurch das erste Mal ohne Gepäck fahre und dabei der Lenker ungewohnt hin und her zittert. Zunächst geht es zum S-Bahnhof Rissen und von dort mit der Bahn bis Jungfernstieg, wo ich in die U-Bahn nach Großhansdorf umsteige. Das schwere Gepäck macht das Fahrrad treppauf sehr unhandlich. Aber ein freundlicher nichtdeutscher junger Mann hilft mir unaufgefordert. Gegen 11 Uhr bin ich an der Endstation am östlichen Stadtrand von Hamburg, kaufe mir dort in einem Laden noch etwas Frischobst und ein Flaschengetränk und beginne die eigentliche Radtour, von der ich noch nicht ahnte, dass sie mich 880 km weit über Schwerin, Crivitz, Dobbertin, Krakow, Teterow, Altentreptow und Ueckermünde bis Stettin und Hinterpommern um das Oderhaff herum über Rügen, Hiddensee und den Darss bis nach Rostock-Warnemünde führen wird. Ich habe die Möglichkeit, drei bis vier Wochen mit dem Fahrrad unterwegs zu sein und will Deutschland in östlicher Richtung so weit wie möglich durchqueren, solange es das Wetter zulässt. Die meteorologischen Prognosen für die nächsten Tage sind äußerst günstig und so starte ich bei herrlichem Sonnenwetter voller Hoffnung und Zuversicht. Ein Tageslimit habe ich mir nicht gesetzt, hoffe aber, täglich 40 bis 60 km weit zu kommen. Dass es am ersten Tage bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 17,3 km/h gleich 127 km Gesamtleistung werden, überrascht mich. So eine Tagesleistung habe ich mir nicht erträumt. Ich bewege die Pedalen an diesem ersten Tag meiner Reise 7 Stunden und 20 Minuten lang und erziele bergab eine Spitzengeschwindigkeit von 42,4 km/h. Mein Bordcomputer gibt mir genaue Auskunft! Von Großhansdorf aus führt mich die Route durch eine herrliche Landschaft über gute Straßen und Radwege, vorbei an reifenden grünen bis goldgelben Gersten-, Hafer-, Roggen-, Weizen und Erdbeerfeldern, weiß und lila blühenden Kartoffeläckern und grünen Maisschlägen, durch schattige Laubwälder, zwischen dem Lütjen- und Großensee hindurch, über Gröhnwohld und Linau nördlich an der Hahnheide vorbei über Altmölln ins mir gut bekannte Til-Eulenspiegel-Städtchen Mölln. Unterwegs kippt mir plötzlich während der Fahrt meine schwere Tasche vom Gepäckträger. Mir schwimmen bereits alle Felle davon. Es ist aber am Rad alles heil geblieben und es gelingt mir mit Hilfe meiner diversen Gummizüge, die Bagage noch besser und haltbarer zu verzurren und fortan gibt es derlei Pannen nicht mehr. Diese Strecke hatte ich Ende der 50er Jahre schon mehrfach mit Jugendgruppen der Nikolai-Gemeinde Hamburg, in der ich als junger Diakon beim Hauptpastor Hans-Otto Wölber wirkte, per Rad mit Jurten-Zelt und von Jugendherberge zu Jugendherberge befahren. Aber 40 Jahre lang bin ich hier nicht mehr mit dem Fahrrad gewesen. In Mölln stärke ich mich in einem Bäckerei-Steh-Cafe. Dann geht es weiter ostwärts. Den Schaalsee umfahre ich nördlich und gelange über Kittlitz an die Grenze zu Mecklenburg. Die Lauenburger Seenlandschaft ist malerisch schön. Auf dem Hofsee bei Kittlitz tummeln sich Wildgänse, Graureiher und anderes Gefieder. In Kittlitz lege ich wieder eine kleine Stärkungsrast ein. Ab Landesgrenze macht sich auf den Seitenstraßen und Wegen ein starker Qualitätsunterschied des Fahrgrundes bemerkbar. Entweder sind die Wege ohne Asphaltierung und dann bei dem trockenen Wetter oft sehr sandig aufgefahren, so dass man oft wegrutscht, absteigen und schieben muss oder die Straßen bestehen aus unebenem Natursteinpflaster oder sehr holperig verlegten DDR-Zementplatten. Mit den prall aufgepumpten Fahrradreifen mit schwerem Gepäck sind diese Wege oft eine große Zumutung. Ich habe mir vorgenommen, möglichst viel Seitenwege zu fahren, muss dieses Vorhaben jedoch bald aufgeben. An den Landstraßen führen sehr selten Radwege entlang. Ich muss bei meist starkem Autoverkehr auf der Fahrbahn radeln und oft müssen Lastwagen wegen des Gegenverkehrs abstoppen und langsam hinter mir abwarten, bis sie mich überholen können. Gleich im Westen Mecklenburgs sehe ich auf einer Wiese, wo gerade Gras gemäht worden war, sechs Störche beieinander, die offenbar in der frischen Mahd reiche Kleintier-Ernte finden. Gleich zu Anfang meiner Reise durch Mecklenburg und Vorpommern fällt mir auf, wie viele neue Häuser es in den Dörfern und Städten bereits gibt und dass viele der alten Bauten schon mit neuen Dächern und modernen Fenstern versehen sind. Nicht zu übersehen sind jedoch auch die typischen grauen alten „Schuppen“ im DDR-Stil, die wohl häufig wegen ungeklärter Eigentumsverhältnisse im alten unwürdigen verkommenen Zustand verbleiben und die Probleme der Vereinigung widerspiegeln. - Über Gadebusch fahre ich auf stark frequentierter Autostraße nach Mühlen-Eichsen, wo ich gegen 17.30 Uhr eintreffe.
In diesem kleinen Dorf zwischen Grevesmühlen und Schwerin hatte ich, wie zu Beginn dieser Rückblicke berichtet, als 14jähriger „Knabe“ in einer Gruppe Gleichaltriger einige Monate nach meiner Konfirmation vom 29.7. bis 4.8.1949 eine „Freizeit“ mit dem damaligen mecklenburgischen Landesjugendwart Diakon Gerhard Luckow im Pfarrhaus des seinerzeit dort amtierenden kinderreichen Pastors Lietz (später Propst in Grevesmühlen) erlebt. Wir schliefen auf dem Heuboden des Pfarrhauses und hielten im Gemeinderaum unsere Bibelarbeiten, Singstunden und sonstigen Veranstaltungen ab. Die Begegnung mit diesem engagierten Diakon war für mich, wie berichtet, stark prägend für meinen späteren Berufswunsch. In Mühlen-Eichsen suche ich in Erinnerung an diese 48 Jahre zurückliegenden Erinnerungen den dort jetzt amtierenden Pastor auf und habe ein interessantes Gespräch mit ihm, zumal er gleichen Alters mit mir ist und etliche gemeinsame Bekannte benannt werden können. Dieser Pastor aus Mühlen-Eichsen erzählt mir auch, dass die „alte Garde“ der von Landesjugendpastor Wellingerhof („PW“) im „mecklenburgischen lutherischen Pietismus“ geprägten Jungen Gemeinde des Nachkriegs-Mecklenburgs am Grabe PW`s bei dessen Beerdigung Hand in Hand mit Tränen in den Augen das alte Lied gesungen habe: „Herr, wir stehen Hand in Hand, Wandrer nach dem Vaterland, lass Dein Antlitz mit ins gehn, bis wir ganz im Lichte stehn!“
Ursprünglich will ich über Schwerin weiterfahren, überlege es mir unterwegs derweil, querdurch über Seitenwege über Alt-Meteln und Kirch-Stück den Straßendamm in der Mitte des Schweriner Sees zu überqueren und mir dort irgendwo ein Nachtquartier zu suchen. Die kleinen Seitenwege und Nebenstraßen sind in Mecklenburg teilweise sehr schlecht ausgeschildert. Ich richte mich nach einer uralten Karte aus den 30er oder 40er Jahren. So biege ich zu früh nach Osten ab und mein Weg endet irgendwo in einer Sackgasse auf einem Acker. Also zurück zur Chaussee und den nächsten Weg gesucht. Tatsächlich lande ich in Alt-Meteln, aber durch eine Umleitung wegen Straßenbauarbeiten komme ich jedoch hinter Alt-Meteln von meiner vorgesehenen Fahrtroute ab und finde mich plötzlich ohne meinen Willen wieder auf der Landstraße zwischen Mühlen-Eichsen und Schwerin-Lanckow, die ich Anfang der 50er Jahre während meiner Schweriner Jahre bei der Deutschen Post mehrfach mit dem Fahrrad zwischen Grevesmühlen und Schwerin befahren hatte. Ich habe also nur unnötige Umwege gemacht und dadurch viel Zeit verloren. So fahre ich durch mein altbekanntes Schwerin, in dem ich als Lehrling bei der Post 15- bis 18jährig über drei Jahre gelebt habe. Alte Erinnerungen werden wieder wach. Es ist schon nach 21 Uhr, als ich das Zentrum Schwerins erreiche, Zeit also, eine Telefonzelle zu suchen, um daheim anzurufen. Ich weiß zu der Zeit immer noch nicht, wo ich in der bevorstehenden Nacht mein müdes Haupt werde betten können. Auf keinen Fall will ich mir ein Quartier im Zentrum Schwerins suchen, weiß aber, dass es in Müß am östlichen Südrand des Schweriner Sees mindestens zwei Hotels gibt. In dem Hotel „Müßer Bucht“ war ich ja bereits beim Postlertreffen. Mir ist klar, dass es wohl kaum gelingen wird, in Stadtnähe und zu so später Stunde ein preiswertes einfaches Quartier zu finden. So fahre ich den mir aus den Jahren 1950 bis 1953 so vertrauten, landschaftlich besonders schönen, Weg am Schloß vorbei und am Südrande des Schweriner Sees entlang über Zippendorf nach Müß. Als ich aber gegen 22 Uhr bei einem größeren Hotel eine Abfuhr wegen Überfüllung erhalte, wird mir doch recht mulmig zumute. Es gibt jedoch in kurzer Entfernung von der Autobahnauffahrt ein weiteres erst vor wenigen Jahren neu erbautes Hotel und dort finde ich für „nur“ 110,- DM ein Zimmer, dessen Komfort und damit auch der Preis für mich Radwanderer zwar etwas zu hoch ist, aber was will man unter solchen Umständen machen. Ich bin froh, noch ein Dach über dem Kopf gefunden zu haben. Unbezahlbar ist aber an diesem Abend die Dusche, die ich hier vorfinde! Nachdem ich mich am nächsten Morgen an dem reichhaltigen Büfett ausgiebig gestärkt habe, komme ich noch mit der Hotelbesitzerin ins Gespräch und biete ihr auch mit Erfolg meine „Seemanns-Schicksale“ an, von denen ich einige wenige Exemplare in mein Gepäck mitführe.
Nachdem ich meinen Drahtesel bepackt habe, sitze ich am 2. Tag meiner Tour de Mecklenburg, am Mittwoch, dem 9. Juli 97, gegen 9 Uhr bei Sonnenschein bereits wieder auf dem Sattel und strampele auf stark befahrener Straße östlich gen Crivitz. Dieser südliche mecklenburgische Landstrich ist mir bisher unbekannt geblieben. Der anfängliche Radweg neben der Straße endet nach einigen Kilometern und ich muss auf der in Richtung Parchim stark befahrenen Strecke wieder auf die Fahrbahn. Ab Crivitz wird der Verkehr auf der Straße in Richtung Goldberg über Wessin, Zölkow, Mestin und Techentin etwas weniger. Überall komme ich an riesigen Korn- und Rapsfeldern vorbei, deren Ränder meistens blau und rot von Korn- und Mohnblumen eingefärbt sind. Hier wird aber auch viel Leinen angebaut: Riesige zartblau schimmernde Schläge wechseln mit grünen und gelben Feldern oder Wiesen ab. Mein nächstes Ziel ist das Kloster Dobbertin nördlich von Goldberg. Anfang der 50er Jahre gehörte ich, wie berichtet, zur „Dobbertiner Bruderschaft“, die Ende der 40er Jahre während einer „Rüstzeit“ in Dobbertin vom erwähnten „PW“ für solche jungen Männer ins Leben gerufen worden war, die als Theologen, Katecheten oder Diakone hauptberuflich in den kirchlichen Dienst zu treten planten. Es ist dies eine Art Pilgerfahrt für mich. Ich hatte Dobbertin nie kennengelernt, weil die nächstjährigen Rüstzeiten, jeweils in der Karwoche, auf dem Michaelshof in Rostock-Gehlsdorf stattfanden, hatte aber vor etlichen Monaten einen für mich sehr interessanten Fernsehbericht über die diakonische Arbeit für geistig Behinderte in Dobbertin gesehen. Die Pflege von Behinderten war die Domäne der kirchlichen Diakonie in der DDR, da der sozialistische Staat sich diese undankbare Arbeit gerne von der Kirche abnehmen ließ. Vor Goldberg biege ich in nördlicher Richtung ab, um bei Below über den Nordrand des Dobbertiner Sees ans Ziel zu kommen. Die Einrichtung liegt malerisch direkt am Dobbertiner See. Vom alten Kloster ist noch das gotische Refectorium erhalten. Die zur DDR-Zeit baulich stark verfallene, im 19. Jahrhundert nach Plänen des klassizistischen preußischen Architekten Karl Friedrich Schinkel neugotisch umgebaute alte Klosterkirche war jahrelang baupolizeilich gesperrt und wird zur Zeit wieder restauriert. Überhaupt ist die ganze Einrichtung eine große Baustelle, in der jedoch das Leben mit den Behinderten weitergeht. Leider ist es mir nicht möglich, einen Verantwortlichen der Einrichtung kurz zu sprechen. Der Leiter ist offenbar gerade wieder einmal mit einem Fernsehteam beschäftigt und hat daher keine Zeit. So fahre ich bald auf einer gut asphaltierten Nebenstraße in östlicher Richtung durch die Schwinzer Heide an einem großen Truppenübungsgelände entlang weiter bis fast an den Krakower See. Der Truppenübungsplatz der NVA (oder sowjetischen Roten Armee?) wird auch heute noch von der Bundeswehr genutzt. Als ich vorbeifahre, finden gerade Schießübungen statt. Mir kommen manche Gedanken über das größte Wunder der deutschen Wiedervereinigung, die Integration der NVA in die NATO-Bundeswehr unter einem Theologen als DDR-Verteidigungsminister. Mein Vorhaben, den Müritzsee zu besuchen, gebe ich auf und fahre statt dessen nördlich nach Krakow und dann weiter, bei Kuchelmiß die Berlin-Rostocker Autobahn kreuzend, über Langhagen nordöstlich nach Teterow. Der morgendliche Sonnenschein ist einer wechselnden und dann zunehmenden Bewölkung gewichen. Entgegen den Wetterprognosen fängt es an zu nieseln und nach der Wolkenlage kann ich nicht mit Besserung rechnen. Da ohnehin eine Pause fällig ist, stelle ich mich an einer Bushaltestelle in einem Wartehäuschen unter und meine Stimmung fällt. Aber nach einer halben Stunde wird es wieder trocken und hellt auf. Auf dem weiteren Wege komme ich durch die landschaftlich schöne Mecklenburgische Schweiz und merke es an den vielen Steigungen, die per Fahrrad deutlich spürbar werden. In Teterow besuche ich spontan Verwandtschaft. Meine über 80jährige Tante Erna und deren Tochter, meine Cousine Ruth mit ihrem Mann Freddy wohnen dort seit vielen Jahren. Erna und Ruth stammen ursprünglich aus Hinterpommern, wo ich, wie berichtet, als neunjähriger Schuljunge in Neu-Dischenhagen nördlich von Gollnow zwei Jahre lang mit meiner Mutter und Schwester auf ihrem Hof lebte. Dazu später mehr! Nach einer knappen Stunde fahre ich in nordöstlicher Richtung weiter über Alt-Sürkow nach Lelkendorf, wo ein Hinweisschild mit der Inschrift „Zimmer frei“ mich zu einer ruhig gelegenen privaten kleinen Pension führt. Für 30,- DM finde ich ein sauberes Zimmer mit Telefon und Duschmöglichkeit incl. Frühstück, dem preiswertesten Nachtquartier meiner ganzen Reise. Der Mann arbeitet für die Telekom und hat das erst vor wenigen Jahren stark verwahrlost erworbene Haus mit goldener Hand mit viel handwerklichem Geschick in Eigenarbeit aufgemöbelt. Die Frau macht die Vermietung. Monteure und Touristen aus ganz Deutschland finden hier eine Bleibe. Am zweiten Tag meiner Reise habe ich 118 km bei einem Durchschnittstempo von 17,6 km/h in einer reinen Fahrzeit von 6 Stunden und 43 Minuten geschafft.
Am nächsten Morgen, am Donnerstag, dem 10.7.97, fahre ich über Neukalen und Kützerhof nach Verchen an der Nordspitze des Kummerower Sees. Dabei erlebe ich besondere Abenteuer. Die anfangs schön asphaltierte Nebenstraße geht hinter Kützerhof zunächst in einen staubigen Kiesweg über und endet trotz Ausschilderung nach Verchen plötzlich an einem Kanal, über den weit und breit weder Fähre noch Brücke ans andere Ufer führt. Auf der anderen Seite liegen einige Sportbote fest, auf denen Leute hantieren. Ich rufe hinüber und frage nach dem Weg. Da erbarmt sich einer der Wassersportler und holt mich mit seinem Beiboot samt Fahrrad und Gepäck über. Das wird ein sehr wackeliges und waghalsiges Unternehmen. Um ein Haar wäre ich samt Fahrrad im Bach gelandet. Ich honoriere die hilfsbereite Fährleistung mit einem kleinen Geldschein „für Eis für die Kinder“ und bin froh, dass ich die schlechte Strecke nicht zurückradeln muss. Darnach kommt zunächst über Schönfeld eine Strecke mit einem schönen neuen Fahrradweg, aber zwischen Lindenhof und Buschmühl werden die Wege grauenhaft: Sand und Holperpflaster. Ich schwöre mir, nur noch Autostraßen zu fahren, nachdem ich noch mehrmals auf in Karten ausgezeichneten Nebenstraßen wegen Unbefahrbarkeit umdrehen muss. So fahre ich wieder südwärts und nehme den Weg über Altentreptow nach Friedland (Meckl). Die Städte in Mecklenburg und Vorpommern sind weithin noch vom DDR-Grau geprägt. In den Zentren wird zwar viel restauriert und gebaut, vor allem Banken und öffentliche Gebäude erstrahlen im neuen Glanz, aber viele alte Häuser und holperige Nebenstraßen bestimmen noch das Gesamtbild. Auch wurden etliche neu erstellte Einrichtungen durch Vandalismus psychopathischer oder frustrierter perspektivloser junger Leute wieder mutwillig zerstört. Je mehr ich nach Osten komme, fällt auf, dass alte Bausubstanz den Kämpfen des 2. Weltkrieges zum Opfer gefallen und durch DDR-Plattenbau ersetzt worden ist. Deren Fassaden haben meistens schon eine farbliche Auffrischung hinter sich. Weiter komme ich über Schwichtenberg durch die „Friedländer Große Wiese“ nach Ferdinandshof und über Blumentahl und Meiersberg in die Ückermünder Heide, einem herrlichen Kiefernwaldgebiet, wo ich die ersten pommerschen Blaubeeren koste. Abends gegen 21 Uhr erreiche ich Ueckermünde, eine durch viele Ausflugsschiffe und Sportboote maritim geprägte Stadt am südlichen Rand des schönen Oderhaffs. Meine Tagesleistung: 141 km, Durchschnittsgeschwindigkeit: 15,8 km/h, reine Fahrzeit: fast 9 Stunden. Dort finde ich ein sehr schlichtes Quartier auf dem Hof eines „Wiedereinrichters“ im DDR-Urlaubsbungalow-Stil, aber sogar mit funktionierender Dusche, Radio und Fernseher für den neuesten Wetterbericht!. Man will mir das Quartier erst nicht geben, weil es sich für nur eine Nacht und dem üblichen Mietpreis von 10,- DM nicht lohne. Als ich jedoch auf Bettwäsche verzichtete und erkläre ich habe meinen eigenen Schlafsack dabei, würde mir mein Frühstück auch selber beschaffen, und als die für „Pfadfinder“-Mentalität begeisterte „Dame des Hauses“ obendrein hört, dass ich in drei Tagen von Hamburg aus per Fahrrad unterwegs sei, wird sie sehr freundlich und entgegenkommend und hält es geradezu für ihre Pflicht, einen Menschen solchen Geistes und Sinnes auf ihrem Anwesen zu beherbergen. Die über 80jährige, von der Jugendbewegung des Wandervogels geprägte, sehr selbstbewusste, aber durch ihr Alter total überforderte Hofbesitzerin hatte sich nach der Wende ihre Äcker von der LPG zurückgeben lassen, ohne zu bedenken, dass ihre Chancen zum wirtschaftlichen Überleben gleich Null waren. Man dachte, dort weitermachen zu können, wo man vor 40 Jahren aufgehört hatte: altväterliche Allround-Landwirtschaft: Hühner, Gänse, Enten und Hund bevölkerten Hof und Garten. Haus und Hof sind ein einziges Chaos. Der Sohn müht sich zu später Abendstunde mit Schubkarre und Forke, Grünfutter für das Vieh heranzuschaffen. Er stöhnt, die Wiedereinrichter seien fast alle weitgehend bis über beide Ohren hoch verschuldet und hätten keine Perspektiven. Bei dem Trend zur industrialisierten Landwirtschaft haben die aus den LPG’s hervorgegangenen spezialisierten landwirtschaftlichen AG-Großbetriebe für die Zukunft wohl die besten Chancen im harten EG-Konkurrenzkampf. Ich sehe auch überwiegend nur riesige Schläge. Der alte Unterschied in der Feldgröße zwischen Ost und West ist nach wie vor weithin sichtbar. In manchen weniger fruchtbaren Gegenden gibt es aber auch viel Brachlandflächen, auf denen es jetzt zur Sommerzeit bunt blüht: also doch „blühende Landschaften“!
Am Freitag, dem 11.7.97, gegen 8.30 Uhr sattele ich auf und suche mir zuerst einen Steh-Cafè-Bäcker für’s Frühstück. Dann fahre ich am südlichen schilfgeränderten Haffrand entlang durch Kiefernwälder nach Altwarp. Zu Anfang meiner Reiseplanung hatte ich als diffuses Ziel Vorpommern und die Insel Usedom im Visier gehabt. Dieses Gebiet meiner pommerschen Heimat kenne ich noch nicht. Aber Altwarp kommt immer mehr in den Blickpunkt meines Interesses. Im Herbst 1985 hatte ich das Gebiet Fischland-Darss-Zingst während eines Urlaubs als eine maritimgeschichtlich interessante Region kennen gelernt, in der im 18. und 19. Jahrhundert viele Großsegler-Partenreedereien entstanden waren und maritime Verwurzelung bis in die jüngste Vergangenheit und Gegenwart greifbar ist. Die berühmte Seefahrtsschule in Wustrow hatte sich bis nach der Wende gehalten. Dort traf ich einen alten Kapitän, der mir erzählte, dass früher viele Männer aus Neuwarp für Stettiner Reedereien fuhren. Neuwarp ist seit 1945 polnisch. Aber vielleicht würde ich in Altwarp noch Spuren jener Zeit finden können. Ein gut gepflegtes Haus mit einem Anker im Vorgarten und einem Windrichtungsanzeiger in der Form eines Haffseglers auf dem Dach fällt mir gleich am Anfang des Ortes in den Blick. Am Hafen frage ich bei einheimischen Männern, ob ihnen unter den Einwohnern Altwarps noch aktive oder ehemalige Seeleute bekannt sind und werde an einen 70jährigen ehemaligen Kapitän namens Schmidt verwiesen, den ich dann auch antreffe und mich bei einer Flasche Bier in seinem Gartenhäuschen sehr angeregt mit ihm unterhalten kann. Er stammt von Jugend auf aus Altwarp, war zunächst in der heimischen Fischerei tätig gewesen und noch zu Kriegszeiten als Matrose auf Schiffen beschäftigt, die die baltische Kurland-Front mit Nachschub versorgten, Verwundete und dann auch Flüchtlinge per Schiff herausholten. Später zu DDR-Zeiten hatte er nautische Patente erworben, es bis zum Kapitän gebracht und weltweit befahren. Wegen Besitzes westlicher Literatur war er wegen „Unwürdigkeit“ degradiert worden und zuletzt nur als 1. Offizier eingesetzt gewesen. Er berichtet mir auch, er habe sein Haus erst nach der Wende aus Staatsbesitz gekauft, da kein Grund und Boden in Altwarp in Privathand war. In der Ückermünder Heide, speziell um Altwarp herum, befand sich zu Zeiten des Großdeutschen Reiches ein Truppenübungsplatz. Alle Altwarper waren nach Neuwarp umgesiedelt worden. Hier hatte Feldmarschall Rommel im wüstenähnlichen Heidesand seine Wüstenfüchse trainiert. Der Käptn macht mich, bevor ich weiterfahre auch noch auf die Fahrrinnenmarkierungen des alten „Kaiserfahrt“-Kanals aufmerksam, durch den die Seeschiffe von Swinemünde aus durch das Haff nach Stettin schippern. Man kann sie von Altwarp aus auch ohne Glas gut erkennen. - Seit einigen Jahren besteht zwischen Alt- und Neuwarp eine Personen-Fährverbindung. In etwa halbstündigem Abstand kann man über den Neuwarper See, einer Bucht des Oderhaffs, auf die polnische Seite übersetzen. Viele Autobus-Reisegruppen und Privattouristen machen von der Fähre Gebrauch und einheimische Grenzbewohner nutzen sie zum Einkauf in Polen. So gehe auch ich mit Fahrrad an Bord und setze nach Nowe Warpo über. Vom Schiff aus wirkt der Ort mit seinen alten Bauten, die meisten wohl noch aus deutscher Zeit, recht grau und trist. Ein neuer Anleger mit einer modernen Zollkontrollstation, die weißrote polnische Flagge und junge Zoll- und Grenzwachenbedienstete in fescher brauner Uniform nehmen mich freundlich in Empfang. Gleich hinter dem Zolltor liegt ein umfangreicher Buden-Markt, in dem die Touristen einkaufen können. Ich schaue mich dort nicht länger um, steige auf mein Rad, sobald es der Zustand der Straße erlaubt und fahre in südlicher Richtung. Mir fallen die frisch und sauber gestrichenen Wartehäuschen an den Bushaltestellen auf, die nicht, wie häufig bei uns, Zeichen von Vandalismus tragen. Über Brozóki (früher Althagen) fahre ich durch schöne Kiefernwälder mit vielen Blaubeersträuchern nach Trzebiez (Ziegenort), wo ich eine Pause einlege, mir eine polnische Straßenkarte „Plan Województwa Szczecin’s Region“ kaufe und mir den malerischen Fischerei- und den modernen Sportboothafen anschaue. Dort liegen auch einige deutsche Boote. Einen deutschen Segler spreche ich an und komme mit ihm in ein sehr interessantes Gespräch: Er stammt aus dieser Gegend und hat, obwohl er jünger ist als ich, noch Erinnerungen an die Zeit, als er 1945/46 als 5 bis 6jähriges Kind mit seiner Großmutter unter den Polen lebte. Seinen Großvater haben die Polen erschossen weil er nach wilhelminischer Art einen Schnurrbart trug und deshalb für sie als Militarist galt. Er ankert mit seinem Boot seit einigen Jahren häufig in der Stettiner Gegend, um alte Erinnerungen aufzufrischen und kennt sich in der Gegend offenbar gut aus. Seinen festen Wohnsitz hat er in Neustadt/Holstein, einen zweiten Wohnsitz auf Mallorca, wohin er oft durch die Biskaya segelt.- Dort will er sich demnächst auch ganz niederlassen. Es stellt sich heraus, dass dieser Mann bis vor wenigen Jahren als Kapitän zur See fuhr und jetzt seine Seemannsrente genießt. Ich kann ihn noch für mein letztes mitgeführtes Exemplar meiner „Seemannsschicksale“ begeistern. Nach Stärkung durch meine am Morgen in Ückermünde eingekaufte Mittagsmahlzeit in der Sonne auf einer Bank am Hafen radele ich an dem Industrieort Police (Pölitz) vorbei zu meinem Geburtsort Stettin (Szczecin), wo ich am frühen Abend das mir aus meiner Kindheit vertraute Oderbollwerk und die Hakenterrasse begrüßen kann.
Miejsca waznych wydarzen z mego dziecinstwa na Pomorzu Zachodnim, poludniowym wschodzie Zalewu Szczecinskiego i Jeziora Dabskiego, krajobrazy pochodzenia moich przodków: Szczecin, Dabie, Lubczyna w powiecie Nowogard.
Die meisten jetzt in Szczecin lebenden Polen zu wurden auch hier geboren. Für uns ältere Menschen, die wir noch gute Erinnerung an die hier verlebten Kinderjahre haben, wird es aber immer wieder zu tiefsitzenden gefühlsmäßigen und intellektuellen Spekulationen führen, wenn wir mit diesem Teil unserer Vergangenheit direkt konfrontiert werden. Diesen Verlust der Heimat haben wir dem Rattenfänger aus Braunau zu verdanken, der ohne Augenmaß voller Machtgier das „Volk der Dichter und Denker“ und fast ganz Europa in den Strudel riss und in tiefe Schuld verstrickte. Ich möchte hier nicht wieder auf Dauer wohnen und gönne den Polen hier ihr in zwei Generationen gewachsenes Existenzrecht, freue mich aber, diese Stätten meiner Kindheit frei bereisen zu können. - Zunächst fahre ich zu dem mir von einem früheren Stettinbesuch bekannten „Dom Marynarza“, dem Seamen’s Home Hotel Szczecin. Ich weiß, dass ich dort auch als Nicht-Seemann recht preiswert und gut übernachten kann und hatte davon auch bereits vor einigen Jahren kurz nach der Wiedervereinigung Gebrauch gemacht. Es ist ein circa 12stöckiges Hochhaus mit einer großen Bettenkapazität mitten in der Stadt am westlichen Rand der Grabower Parkanlagen westlich der Hakenterrasse an der Ulica J. Malczeskiego 10/12 (Ecke Grabower Straße/Birken-Allee) gelegen.
Die Zimmer sind alle mit eigener Dusche und WC ausgestattet. Ein angeschlossener Flachbau beherbergt Restaurations- und Versammlungsräume. Das Haus befindet sich im Besitz der PZM, der großen Polnischen Übersee-Reederei. Aus meinem Zimmer im 8. Stock kann ich weit über die Oder bis nach Altdamm und über den Dammschen See blicken. An diesem Tag habe ich nur 72 km bei einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 16 km/h in 4 ½ Stunden reiner Fahrzeit geschafft. Nachdem ich meine Sachen im Zimmer verstaut und nach Hause telefoniert habe, unternehme ich bis zum Dunkelnwerden noch eine Fahrrad-Stadtrundfahrt durch Stettin. Mir wird bewusst, dass Stettin eine sehr großzügig angelegte schöne Stadt gewesen sein muss und auch heute wieder ist: Breite Straßen, viele große Plätze mit Kreisverkehr-Einmündungen. Im Bombenkrieg und bei den Kämpfen im März 1945 ging sehr viel in die Brüche und wurde von den Polen neu aufgebaut, aber es stehen auch noch viele alte Gebäude. Zumindest wurde die alte Infrastruktur der Straßenführung, Kanalisation ect. übernommen.
Bei dem schönen Sommerwetter sitzen viele der polnischen Bürger dieser Stadt gesellig im Freien vor den Restaurants und in den Biergärten. Nur vereinzelt sehe ich Betrunkene, aber eine Wodka-Leiche liegt mitten im flutenden Verkehr an einer Straßenbahnhaltestelle und es dauert lange, bis sich eine mobile Ambulanz um sie kümmert. Der urbane menschliche Kehricht der Großstadt mit Suchtproblemen und gewerbsmäßiger Bettelei ist in Hamburg sicherlich erheblich auffälliger vertreten. Das Nachkriegspolen war kinderreich und so ist das polnische ein junges Volk. Im Sozialismus wurde die Schulbildung gefördert, so dass heute ein guter Bildungsstand den Grundstock für eine gute künftige Wirtschaftsentwicklung bilden dürfte. Überall sind in der Großstadt Szczecin heute die Symbole der freien Marktwirtschaft sichtbar, am deutlichsten am Neubau eines die ganze Stadt weit überragenden modernen Bankpalastes. Auch am späten Abend pulsiert das Leben im Herzen der Stadt. Die Annäherung an die künftige gemeinsame europäische Wirtschaft macht sichtbare Fortschritte.
W Szczecinie przezylem pierwsze, wczesne lata dziecinstwa na Bergstrasse 6 ( nazywa sie ona dzis: Owocowa, numeracja pozostaje jak za niemieckich czasów),w poblizu jej zetkniecia sie z Elisabethstrasse (Kaszubska) blisko Dworca Glównego. W tej starej, szarej czynszówce, która przetrwala wojne, mieszkali moi rodzice wraz ze mna na II pietrze, a dziadkowie ze strony ojca - na parterze.
Fast alle benachbarten Häuser waren bereits vor Kriegsende einer Luftmine zum Opfer gefallen. Ich steige im Treppenhaus bis zum 1. Stock hinauf und schaue mich dort um. Etwa 1944 hatte ich im Alter von 9 Jahren meine Großeltern von Hinterpommern aus das letzte Mal per Bahn in Stettin besucht und war gerade von einem schweren Bombenangriff überrascht worden.
Meine Großmutter war mit mir schnell in einen öffentlichen Luftschutzbunker im Tiefkeller eines Behördengebäudes in der Nähe gelaufen, um dort Schutz zu suchen. Dort rumste es bei dem schweren Bombardement beträchtlich. Nach der Entwarnung hatte es in unmittelbarer Nähe größere Schäden gegeben.
Am nächsten Morgen treffe ich am Frühstücksbüffet des Seemannsheimes ein internationales Sprachengemisch und rassisch gemischtes Publikum von Fahrensleuten, wie ich es in den letzten Jahren in dem von mir 27 Jahre lang geleiteten Seemannshotel am Fuße des Hamburger Michels kannte. Ein Unterschied fällt mir jedoch ins Auge: Während wir in Hamburg aus Kostengründen bemüht sein mussten, an Personal zu sparen, wird hier ein reichhaltiger personeller Service geboten: Vom in der Haustür stehenden Türwächter in Uniform über mehrere Damen an der Rezeption, über die auch noch zu später Stunde präsente Etagendame bis hin zum mehrköpfigen Bedienungsservice im Frühstückssaal. Das wäre bei uns zu angemessenen Mietpreisen nicht mehr finanzierbar. Nach dem guten Frühstück packe ich meine sieben Sachen aufs Rad und fahre direkt zur großen Oderbrücke und darüber hinweg bei regem Autoverkehr östlich in Richtung Altdamm, jetzt Dabie genannt, wo ich meine alte Schule (siehe Seite 1/7 meiner Autobiographie) und die alte Kirche wieder begrüßen kann. Ansonsten ist der Ort kaum wiederzuerkennen. Unser Haus am Stadtrand soll bei Kriegsende noch gestanden haben. Da die Polen gleich nach dem Kriege aber noch nicht sicher schienen, ob sie die ihnen von den alliierten Siegern zugesprochenen kerndeutschen Gebiete behalten würden, sollen viele noch stehen gebliebenen Gebäude demontiert und das Baumaterial zum Wiederaufbau nach Warschau geschafft worden sein. Unser Wohngebiet am östlichen Waldrand Altdamms in der Nähe der Papierfabrik an der Stargarder Straße gehört jetzt zu einem großen Industriegelände.
Das Gebiet östlich von Stettin (Szczecin) wurde im März 1945 am Ende des zweiten Weltkrieges von der sowjetischen Roten Armee gegen heftigen Widerstand der deutschen Wehrmacht hart umkämpft: Gollnow (Goleniow) wurde am 7.3. von den Russen bedroht, Lübzin (Lubczyna) am 8.3. Bei Hornskrug (Rzesnica) nörlich vor Altdamm (Dabie) stürmten die Sowjets am 11.3. gegen den Brückenkopf Altdamm an. Am 15. März brach an allen Fronten der Angriff los. Südlich von Klebow wurde die deutsche Front mit zusammengefassten sowjetischen Kräften durchstoßen und durch den Wald der Buchheide (Puszcza Bukowa) drangen die Russen bis an die Autobahn vor. Am 17. März wurden die Autobahnbrücken über die Oder gesprengt. Bis zum zum 20.3. konnte der Brückenkopf Altdamm (heute Dabie) noch von den Deutschen gehaltenen werden. Am 29. März wurde der Brückenkopf Langenberg (Swieta) auf dem Ostufer der Oder aufgegeben, der zum Schutz von Pölitz (Police) gebildet worden war. Während die Rote Armee die Oder südlich von Stettin überquert hatte und am 22. April bereits im Raum Oranienburg nördlich von Berlin kämpfte, drang sie am 24. April von Süden aus nordwärts in Vorpommern ein und stand am 25. April westlich Stettin vor der Bahnlinie nach Löcknitz und Pasewalk. Am 25. April 1945 abends wurde Stettin geräumt, weil die Stadt sonst eingeschlossen worden wäre. Was nicht bereits zuvor dem Bombenkrieg zum Opfer gefallen war, ging bei den wochenlangen Eroberungs- bzw. Verteidigungskämpfen in Schutt und Asche.
O teren na wschód od Szczecina w marcu 1945 r., pod koniec II wojny swiatowej, radziecka Armia Czerwona prowadzila intensywna walke przeciw gwaltownemu oporowi niemieckiego Wehrmachtu: Goleniów zostal zagrozony przez Rosjan 7 marca, Lubczyna - 8 marca. Rzesnice, na pólnoc od Dabia, szturmowali Sowieci 11 marca jako przyczólek Dabia. 15 marca nastapil atak na wszystkich frontach. Na poludnie od Chlebowa niemiecki front zostal przelamany przez zespolone sily sowieckie i przez Puszcze Bukowa, Rosjanie dotarli do autostrady. 17 marca zostaly wysadzone przeprawy mostowe autostrady przez Odre. Do 20 marca przyczólek Dabia byl utrzymywany przez Niemców. 29 marca zostal poddany przyczólek w Swietej na wschodnim brzegu Odry, który utworzono w celu obrony Polic. W czasie gdy Armia Czerwona przekroczyla Odre na poludnie od Szczecina i wlasnie walczyla od 22 kwietnia w okolicy Oranienburga na pólnoc od Berlina, naparla ona z poludnia 24 kwietnia na pólnocne Pomorze Przednie i stanela 25 kwietnia na zachodzie Szczecina przed linia kolejowa z Loecknitz do Passewalku. 25 kwietnia wieczorem Szczecin zostal opuszczony, gdy miasto zostalo okrazone. To, czego nie zniszczyly bombardowania, podczas tygodniowych walk obronnych zmienilo sie w gruz i popiól.
Ich fahre die alte Landstraße in Richtung Gollnow parallel zur Eisenbahnstrecke, auf der wir früher von Kantreck bis Stettin eine Stunde brauchten, bei der Flucht Anfang März 1945 wegen des ständigen Beschusses des Bahndamms jedoch eine Woche lang unterwegs waren. - Etwa drei Kilometer hinter Dabie, noch vor der Einmündung in die neue Schnellstraße in Richtung Goleniow, biege ich links ab, um über die Dörfer Pucice, Czarna £aka und Mokrzenica (Wilhelmsfelde und Bergland) nach Lubczina, dem früheren Lübzin zu fahren. Die Straße, die früher aus sandigen Feldwegen bestand, sind meine Eltern öfter mit mir per Fahrrad gefahren, wenn wir die Verwandten auf dem großmütterlichen Hof in Lübzin besuchten. Sie ist heue asphaltiert und mit dem Fahrrad sehr gut befahrbar. An der früheren Damper-Anlegestelle in Lubczina befindet sich jetzt ein Hafen für Sportboote, in dem auch zwei Segler mit deutscher Flagge am Heck festgemacht haben. Die Badeanstalt ist mit einer großen Plastikrutsche ausgestattet. Was von dem Dorf noch übriggeblieben ist, wirkt gegenüber früher recht trist. Proskes Molkerei erkenne ich wieder. An dem Haus meiner Großmutter sind einige Bewohner auf dem Hof beschäftigt. Als ein Mann aus der Haustür tritt, grüße ich ihn mit „dzien dobry“, meinem einzigen polnischen Wortschatz und bekunde ihm, so gut es ohne Polnischkennnisse geht, hier habe früher „moja Babuschka“ gewohnt, in der Hoffnung, als Slawe könne er wenigstens diese russischen Wörter verstehen. In solchen Situationen ist man wegen fehlender Sprachkenntnisse sehr hilflos und ich wünsche mir den Zivildienstleistenden als Dolmetscher herbei, der bei mir im Seemannsheim gewirkt hatte, selber in Szczecin geboren, vor Jahren mit seinem Vater nach Hamburg gezogen war, ab und zu noch seine Mutter in Szczecin besuchte und Polnisch als Muttersprache perfekt neben akzentfreiem Deutsch beherrscht. Ich hatte mit ihm öfter über den Plan gesprochen, einmal gemeinsam die alte Heimat zu besuchen. Doch nun hatte ich meine Reiseplanung spontan realisieren müssen, ohne dass ich ihn kontakten konnte und zu zweit hätte man wohl das Auto nehmen müssen, ich wollte aber per Fahrrad reisen, so dass eine Absprache mir unmöglich erschien. Vom „langen Haus“, in dem Großmutter, Onkel, Tante und Vettern (siehe meine Autobiographie) gewohnt hatten, stehen nur noch zwei Fragmente. Dieses Haus hatte dem deutschen Militarismus starke Opfer gebracht. Im 1. Weltkrieg war der Hausherr, mein Großvater Karl Dollerschell, wegen eines verstümmelten Telegramms als Mitglied einer Strafkompanie vor Verdun gefallen. Zwei seiner Söhne, Franz und Walter, kamen nicht aus dem 2. Weltkrieg nach Hause. - Ich fahre von Lübzin aus weiter in Richtung Gollnow, biege dann aber vor der Umgehungsstraße in eine kleinere Straße nördlich ein, die laut Karte nach Modrzewie (Grünhorst) führen soll. Dabei lande ich in einer Sackgasse. Ich vertraue mich einem unausgeschilderten Waldweg in östlicher Richtung an, der mich an die Gollnower Auto-Umgehungs-Rollbahn führt. Dort liegen auf dem weiteren Wege nach Norden bei starkem Autoverkehr alle 100 bis 200 m, an manchen Abschnitten auch enger beieinander, Frauen, Kinder und auch vereinzelt Männer im Straßengraben und bieten in Gläsern und Plastikeimern Blaubeeren und körbeweise Pfifferlinge feil. In meiner Kindheit hatten wir hier in diesen Wäldern im Sommer selber fleißig geerntet. Da ich auf meinem Drahtesel keine Bratpfanne mitführe, muss ich mir die Pilze versagen, kaufe mir aber ein Glas voll Blaubeeren. Später finde ich selber Stellen mit dichtem Beerenbesatz. Kurz vor Hammer Dischenhagen picknicke ich an einer Grillstation im Wald und esse zum Schaschlik meine Blaubeeren. Dann biege ich noch vor Hammer (Babigoszcz) rechts in einen Waldweg ein und fahre nach alter Erinnerung ohne Wegweiser in die Richtung, in der liegen muss. Mein Orientierungssinn täuscht mich nicht: Ich finde mein Ziel: Neu-Dischenhagen (Dzieszkowo), wo ich von 1943 bis März 1945 zusammen mit Mutter und Schwester auf dem Bauernhof meines Onkels (siehe meine Autobiographie) wegen der Luftangriffe auf Stettin evakuiert gelebt hatte.
W zwiazku z moja wyprawa z Hamburga na Pomorze Zachodnie w 1997 r. bylem takze we wsi Dzisna (w powiecie kamienskim) w mojej starej szkole i ucieszylo mnie szczególnie, ze stary kosciólek wiejski w czasie mej poprzedniej wizyty sprawiajacy wrazenie prawie walacego sie, tymczasem zostal odrestaurowany i znajduje sie w dobrym stanie. Podczas nalotów dywanowych bylem z matka i siostra dwa lata w Dzisnej (powiat kamienski, na pólnocny wschód od Lubczyny i pólnoc od Goleniowa)w gospodarstwie jednego z wujów, gdzie chdzilem do szkoly wiejskiej. Dom mojego wuja w Dzieszkowie, zamieszkuje dzis polska rodzina. W kuchni mozna przeczytac jeszcze na kafelkach po niemiecku: "Krzatac sie, to niesc blogoslawienstwo!".
Vor dem Hoftor ist eine Kuh zum Weiden angekettet. Wo zu unserer Zeit eine Pumpe stand, dient jetzt ein Ziehbrunnen zum Schöpfen des Wassers. Von der mannshohen Fichtenhecke, die 1945 den Garten umsäumte, in dem wir Geschirr und Silber vor den Russen vergraben hatten, die diese aber sofort nach der Eroberung ausgebuddelt hatten, standen vor sieben Jahren, als ich das letzte Mal mit dem Auto hier war, noch einzelne ausgewachsene Bäume. Sie waren jetzt verschwunden. Die polnische „Dame des Hauses“ ist diesmal alleine auf dem Hof und erkennt mich offenbar wieder. Sie ist sehr freundlich und bietet mir einen Kaffee an, den ich jedoch ablehne, weil ich mich nicht lange aufhalten will, aber sehr dankbar bin ich, dass sie mir alle Räume zeigt, die mir aus der Kindheit bekannt sind. Die letzten Male war ich nur bis in die Küche vorgedrungen, wo immer noch die deutsche Inschrift auf den Kacheln lesbar war: "Sich regen bringt Segen". Der frühere Eigentümer, mein Onkel Walter Dollerschell, war 1944 das letzte Mal in diesem Hause. Er galt bei Kriegsende als an der Ostfront vermisst. Nie haben wir wieder etwas von ihm gehört. - Wegen der schon erwähnten Sprachprobleme ist meine Visite nur kurz. Ich fahre noch im Dorf Dischenhagen ( heute Dzisna, früher Kreis Cammin ) an meiner alten Schule vorbei und freue mich besonders darüber, dass die alte kleine Dorfkirche, die bei meinem letzten Besuch noch einen sehr verwahrlosten und fast verfallenen Eindruck gemacht hatte, nun offenbar restauriert worden ist und in gut gepflegtem Zustand prangt.
Ende September 2001 war ich noch einmal für einen Tag in Stettin und machte kurze Abstecher nach Altdann, Lübzin, Dischenhagen, Cammin und Dievenow. Die beiden letztgenannten Orte kennenzulernen hatte mich mich das im Verlag Gerhard Rautenberg von Helmut Lindenblatt herausgegebene sehr instruktive Buch "Pommern 1945 - Eines der letzten Kapitel in der Geschicht vom Untergang des Dritten Reiches" inspiriert. Auch der geschichtlich bedeutungsvolle Camminer Dom hatte mich interessiert. |
Unter der Adresse: http://pogranicza.szczecin.art.pl/woycicki.doc finden sich folgende interessante Zitate: ...Die Frage des deutschen kulturellen Erbes in den westlichen und nördlichen Gebieten Polens mag, wurzelnd in den nicht immer laut verkündeten Ressentiments, ein Keim für Meinungsverschiedenheiten sein. Im Bewußtsein der Deutschen ist, völlig verständlich, ihr Beitrag an der zivilisatorischen Entwicklung der nördlichen und westlichen Gebiete verankert. Unabhängig von ihrem Verhältnis zur Oder-Neisse-Grenze betrachten sie diese Gebiete als deutsches Kulturerbe. Im Grunde teilen die Polen diese Ansicht, fühlen sich aber von der Tatsache gedemütigt, daß es ihnen im zurückliegenden halben Jahrhundert nur in geringem Grad gelungen ist, diese Kulturlandschaft mit eigenen, den vorgefundenen ebenbürtigen Symbolen anzureichern. Dieser Zustand läßt sich nur auf eine Weise ändern: Man muß die deutsche Hinterlassenschaft hegen und umsorgen und gleichzeitig mit neuen, kreativen, schöpferischen und sich dauerhaft in die Kulturlandschaft einfügenden Elementen bereichern. Nur auf diese Weise lassen sich die für beide Seiten gefährlichen Hochs und Tiefs entladen... Für viele Jahre existierten die West- und Nordgebiete im Bewußtsein der hier angesiedelten polnischen Bevölkerung in erster Linie als in grauer Vorzeit „verlorene” und nach dem Kriege „wiedergewonnene”...
An der Brücke über die Stepenitz (oder auch Guben-Bach genannt) verweile ich einen Moment, um mich daran zu erinnern, dass ich als Kind hier an heißen Sommertagen gebadet habe. Dort kommen dann plötzlich drei angetrunkene Polen mit Flaschen in der Hand auf mich zu. Mir wird recht mulmig, denn ich verstehe nicht, was sie von mir wollen. Sicherlich sind sie völlig harmlos. Ich bemühe mich, gelassen und freundlich zu erscheinen und bin froh, dass ich unbehelligt weiterfahren kann. So radele ich die altbekannte Straße nach Hammer (Babigoszcz) zur Autoschnellstraße und fahre diese dann in südlicher Richtung bis zur nächsten in Richtung Westen nach Stepnica (Stepenitz) verlaufenden Straße. In diese biege ich ein und radele laut singend immer durch Wald zunächst bis Widzensko (Hohenbrück, früher Kreis Cammin ), wo meine Tante Erna vor der Eheschließung mit meinem Onkel Walter gelebt hatte. Dann geht es immer noch durch das umfangreiche Waldgebiet „Puszcza Goleniowska“ weiter über Zirlonczyn nach Zarnowo (Altsarnow, früher Kreis Cammin ), woher meine Großmutter Martha Macheel stammte, bevor sie nach der Konfirmation zu Komerzienrats nach Stettin „in Stellung“ ging. Weiter radele ich auf einer schönen, wenig von Autoverkehr befahrenen, Straße in Richtung Wolin und lasse mich leider verleiten, eine in der Karte verzeichnete „Straße“ entlang dem Ostufer des Zalew Szczecinski (Stettiner Haff) zu wählen, weil ich hoffe, dort auf touristische Infrastruktur und damit auf ein „pokój“, ein Bett für die nächste Übernachtung zu stoßen. Ich habe mich jedoch in meinen Hoffnungen arg getäuscht und lande in der „Wallachei“ am „Ende der Welt“ auf einem grauenhaften Sandweg. Aber auch den bezwinge ich und komme mit erheblichem Zeitverlust kurz vor Wolin wieder auf die von mir leichtfertigerweise verschmähte Asphaltstraße. Die einzige Unterkunft, die Wolin mir hätte bieten können, ist wegen eines Festivals mit großem Volksauflauf leider ausgebucht. Zuerst macht man mir noch Hoffnungen und ermuntert mich, auf den Chef des Hauses zu warten, der auf dem Festival unterwegs ist, doch dann kommt die Absage, nachdem ich fast eine Stunde Zeit verloren habe. Auch meine Hoffnung, unterwegs in Richtung Swinoujscie bald eine Bleibe für die Nacht zu finden, trügt. So fahre ich bei starkem Autoverkehr durch ein hügeliges Waldgebiet bis nach Miedzyzdroje (Misdroy), einem großen und offenbar bedeutenden Badeort an der Ostsee, wo ich bei mehreren Privatquartieren und Hotels Absagen bekomme, bis ich endlich in der Dämmerung gegen 22 Uhr nach 121 km Radfahrt in 8 Stunden und 22 Minuten bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 14,7 km/h im aus sozialistischen Tagen stammenden Hotel „Slavia“ für einen stolzen Preis, für den ich in Deutschland Luxus hätte erwarten können, ein noch gerade akzeptables Nachtquartier finde. Der Ort wimmelt von Badegästen und Touristen. Polnische Divas, aufgetakelt wie Pfauen, flanieren mit neureichen Verehrern. Auf der Promenade ist kaum voranzukommen. Ich höre auch deutsche Stimmen. Es gibt in Miedzyzdroje mehrere sehr große und topmoderne Hotels. Der Strand ist in der Abenddämmerung wunderschön. Unter dem Volk erregt es großes Interesse, als sich ein Drachenflieger von einem Motorboot am Strand entlang ziehen lässt und dabei über Strand und Promenade segelt. Hallen mit elektronischen Spielautomaten haben Zulauf wie die Kasinos in Las Vegas. Ich esse noch in einer Garten-Grillstube ein Stück vom Schaschlik-Spieß und trinke ein dunkles Bier dazu. Darüber wird es Mitternacht und höchste Zeit zur Nachtruhe.
Am Sonntag, dem 23. Juli 97, breche ich gegen 10.30 Uhr auf und radele parallel zur Bahnstrecke von Miedzyzdroje durch ein Kiefernwaldgebiet nach Swinoujscie, wo ich zunächst einmal den Anleger der großen Skandinavienfähren aufsuche. Der Fährverkehr nach Ystadt und Malmö/Schweden und Dänemark (Kopenhagen) wird offenbar auch von etlichen deutschen Touristen genutzt. Auf dem Bahnhof von Swinoujscie, auf der Ostseite der Swina gelegen, sehe ich einen Zug der Deutschen Bahn AG mit polnischer Lock. Ich vermute, dass es sich um einen Sonderzug handelt, der Touristen an den Fähranleger gebracht hat. Die Fähre nach Rönne auf Bornholm verkehrt nur samstags. Bei täglicher Verbindung hätte ich noch einen Abstecher dorthin unternommen. Gegen Mittag setze ich mit der Autofähre auf die Westseite der Swine in die eigentliche Stadt Swinemünde über. Direkt am Touristenhafen finde ich ein Restaurant, in dem ich preiswert fürstlich zu Mittag speise: Steak mit Salat und Kartoffeln. Sonst habe ich unterwegs meist nur recht bescheiden gelebt: Trockene Vollkornbrötchen und dazu einen Schluck aus der Wasser- oder Saftflasche, mal ein roher Kohlrabi oder ein Joghurt. Bei dem schönen Wetter kann ich draußen im Garten an der Straße sitzen und nicht nur mein dort angeschlossenes Fahrrad samt Gepäck selber bewachen, sondern auch beobachten, wie mehrere deutsche Ausflugsschiffe am Bollwerk festmachen. Die polnischen Taxifahrer und Straßenhändler (z.B. mit Bernsteinketten) kommen pünktlich bei Ankunft der Schiffe herbei und erhoffen sich ihr Geschäft. In dem Lokal sind gleich mir mehrere deutsche Touristen eingekehrt. Ich spreche nach dem Mittagessen noch mit einigen der Besatzungsmitglieder der deutschen Ausflugsschiffe. Einer der Seeleute hat auch schon einmal bei uns im Seemannsheim am Krayenkamp gewohnt. Dann fahre ich zur Grenze in Richtung Aalbeck. An der Straße ist eine nicht enden wollende Budenstadt aufgebaut, in der für deutsche Touristen auch an diesem Sonntagnachmittag Lebensmittel, Kleidung, Kitsch und Kunst angeboten werden. Direkt an der Grenze parken etwa dreißig bis vierzig Pferdekutschen und warten auf Kundschaft. Die Grenze mit weiß-roten und schwarz-rot-goldenen Grenzpfählen und den Flaggen beider Nationen an der Kontrollstation erinnert mit dem geharkten Kontrollstreifen an die frühere innerdeutsche Grenze, nur ist diese hier nicht so gewaltig befestigt. Wo aber früher wachsam darauf geachtet wurde, dass niemand die DDR verlassen konnte, ist jetzt die Wachsamkeit darauf gerichtet, dass kein Unberechtigter von außen eindringen kann. Die Kontrolle ist per Bundespersonalausweis schnell durchschritten. Westlicher Lack und Glanz, gute Straßen und für mich ein asphaltierter Radweg lassen ein Heimatgefühl aufkommen, obwohl ich die Insel Usedom zuvor noch nie betreten habe. Von Aalbeck an halte ich mich in unmittelbarer Strandnähe an die Promenaden, auf denen ich nordwestwärts durch die ineinander übergehenden Seebäder Aalbeck, Heringsdorf und Bansin fahre. Heringsdorf ist unter ihnen das Feinste und erinnert mich etwas an Timmendorfer Strand. Es gibt dort schon überall gut restaurierte und neu erbaute Luxushotels und Pensionen. Die Promenaden, Kureinrichtungen und Seebrücken sind Dank des Aufbau-Ost-Programms in bestem Zustand. Die alte „Badewanne Berlins“ erfreut sich offenbar wieder regen Zuspruchs. Über Ückeritz und Koserow fahre ich zwischen Oderbucht und Achterwasser an Zinnowitz vorbei, Peenemünde rechts liegen lassend auf der B 111 bis Wolgast. Hinter Zinnowitz bis Wolgast staut sich der Wochenend-Rückreiseverkehr auf ca. 9 km Länge. Voller Hochgefühls der Überlegenheit des Radfahrers gegenüber den armen Autofahrern überhole ich die lange Schlange. Über den Peenestrom vor Wolgast spannt sich eine neue Klappbrücke mit blauem Anstrich. Davor wartet bereits ein norwegisches Küstenmotorschiff auf Durchlass, das kurze Zeit später im Wolgaster Hafen festmacht. Nach nur 65 km bei 4 Stunden reiner Fahrzeit und 15,8 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit suche ich mir in der alten Hansestadt Wolgast mit der großen, alles überragenden spätgotischen Basilika, der Pfarrkirche St. Petri, ein Nachtquartier und finde es in einer kleinen Nebengasse in dem Gasthaus „Kleine Freiheit“, die offenbar in Anlehnung an eine Straße im Hamburger St. Pauli-Viertel so benannt worden ist. Für 60,- DM inklusive Frühstück und Duschmöglichkeit auf der Etage komme ich zu meiner Zufriedenheit unter.
Am Montag, dem 14.7.1997 fahre ich über Groß Ernshof, Rubenow, Wusterhausen und Kemnitz in Richtung Greifswald. Auf der ganzen Reise komme ich immer wieder an Getreidefeldern vorbei, deren Ränder von Kornblumen blau oder von rotem Mohn verziert sind. Hier ist ein Acker durch und durch von Mohn großflächig durchsetzt und strahlt rot in der Vormittagssonne. Ich muss wieder einmal stoppen und meinen Fotoapparat zücken. Kurz vor Greifswald mache ich bei der alten gotischen Ruine des Zisterzienserklosters Eldena einen kurzen Halt. Sehr sehenswert ist auch der Hafen des Fischerdorfes Wieck vor den Toren der alten Universitätsstadt mit einer immer noch funktionierenden holländerähnlichen Klappbrücke aus dem 19. Jahrhundert und vielen Sportbooten. In Greifswald besichtige ich den Dom St. Nikolai. Er war auf Initiative des mir aus der Dobbertiner Bruderschaft bekannten damaligen pommerschen Bischofs Dr. Horst Gienke mit Förderung durch den DDR-Staat und finanzieller Unterstützung aus dem Westen wiederaufgebaut und am 11. Juni 1989 im Beisein von Erich Honnecker eingeweiht worden. Radio DDR übertrug damals den Einweihungsgottesdienst. Ich weilte zur gleichen Zeit anlässlich eines Urlaubs in Lökken in Nord-Jütland und konnte als einzigen deutschen Sender eben nur Radio DDR empfangen. So erlebte ich am Transistorradio diesen Gottesdienst live mit und schrieb daraufhin an Horst Gienke einen Brief, in dem ich ihm meine ehrliche Bewunderung kundtat, dass es ihm gelungen sei, den höchsten Repräsentanten eines durch und durch atheistischen Regimes in einen Gottesdienst zu bringen. Ich erhielt prompt einen ausführlichen Antwortbrief von Gienke, in dem er zum Ausdruck brachte, mein Brief habe ihn sehr bewegt und er danke von Herzen für mein einfühlsames Mitdenken in die Situation der DDR-Kirchen. Dass es schon wenige Monate später zu einer totalen politischen Wende kommen würde, konnte ich damals nicht ahnen. Seine Kirche machte Gienke dann auch kurz darnach seine Kompromissbereitschaft gegenüber dem SED-Regieme im Zusammenhang mit dem umstrittenen Empfang im Anschluss an die Dom-Einweihung zum Vorwurf und zwang ihn, als Bischof der Pommerschen Kirche vorzeitig abzudanken (siehe auch: Rahel von Saß: Der "Greifswalder Weg", Die DDR-Kirchenpolitik und die Evangelische Landeskirche Greifswald 1980 bis 1989, IBSN 3-933255-08-2). Nun habe ich also nach Jahren die Gelegenheit, diesen Greifswalder Dom selber zu betreten. Nach der Radtour lese ich mit Interesse Gienkes Autobiographie „Dome, Dörfer, Dornenwege“.
Auf der E 251 fahre ich nordwestwärts weiter in Richtung Stralsund. Hier laufen zwei Straßen parallel nebeneinander her. Die breitere neue ist stark befahren, aber glatt asphaltiert, die alte daneben besteht meistens aus unebenem Kleinpflaster. Zu gerne würde ich auf der weniger befahrenen alten Straße bleiben, schaffe auf ihr aber nur halb so viel Tempo und muss daher den starken Autoverkehr auf der neuen in Kauf nehmen. Bei Reinberg biege ich nordöstlich ab und fahre zur Fähre nach Stahlbrode, wo ich mit der Glewitzer Fähre nach Rügen übersetze und über Garz, Samtens, Gingst und Trent nach Schaprode weiterradele. An diesem Tag schaffe ich 104 km in 6 Stunden und 12 Minuten Fahrzeit bei 16,8 km/h Durchschnittstempo. Mich zieht es nach Hiddensee. Mein Vater hatte dort in den dreißiger Jahren als Telegraphenbauarbeiter mitgeholfen, ein Telefonnetz zu installieren und anschließend immer von Hiddensee geschwärmt. Dieses separate Eiland im Westen Rügens hatte ich zwei Jahre zuvor anlässlich eines Schiffsausfluges von Zingst aus schätzen gelernt. Bei dem Tagesausflug damals blieben aber nur knapp vier Stunden zum ersten Kennenlernen. Diese kurze Zeit reichte nicht. So will ich jetzt wenigstens eine bis zwei Nächte dort bleiben, um mich gründlicher umzuschauen. Als ich gegen 17.30 Uhr in Schaprode ankomme, telefoniere ich zunächst mit einigen Hotels auf Hiddensee, die mir jedoch alle kein Quartier mehr für die bevorstehende Nacht zusagen können. So bleibe ich lieber auf Rügen und quartierte mich für 130,- DM in einem schönen neuen Hotel ein. Etwas billigeres ist jetzt in der Hochsaison nicht zu bekommen. Den gemieteten Komfort kann ich kaum genießen in der einen Nacht. Schaprode lebt vom Hiddensee-Fährverkehr. Auf riesigen Parkplätzen haben die Touristen und teilweise auch die Hiddenseer Einwohner ihre Kraftfahrzeuge gegen teure Stellplatzgebühren geparkt, denn auf Hiddensee dürfen nur Feuerwehr und Post ein Auto benutzen. Der übrige Verkehr spielt sich per Fahrrad und Pferdewagen ab.
Nachdem ich mich am reichhaltigen Frühstücksbüffet gelabt habe, kaufe ich mir das Ticket für die Fähre, schiffe mein Fahrrad ein und erobere für mich und mein Gepäck einen Platz auf MS „Ostsee“ der Reederei Hiddensee. Drüben in Vitte suche ich ein Geschäft auf, dessen Inhaber einmal bei mir im Seemannheim am Krayenkamp übernachtet hat und frage ihn, ob er mir einen Tip für ein noch freies Nachtquartier geben könne. Ich habe Glück. Bei der mir benannten Adresse bekomme ich ein ganzes Häuschen für mich allein: Tagsüber ist der Schuppen brütend heiß, kühlt aber zur Nacht schnell ab. Bettwäsche will die 80jährige Vermieterin bei 30,- DM Miete nicht stellen. Ich habe ja meinen Schlafsack dabei! Essen kann ich auf einem vor die Tür gestellten Stuhl im Garten. Eine enge Gemeinschafts-Toilette im Nachbarhaus steht für mehrere Touristen-Familien zur Verfügung, ein Wasserzapfhahn auf dem Hof. Wasserabfluss: der grüne Rasen. Bei dem schönen Wetter und für nur eine Nacht ist das erträglich. Da aber die Wettermeldungen für die nächsten Tage von Westen her Regen prognostizieren und ich an dem einen Tage die Insel gut kennen gelernt habe, bleibe ich nur eine Nacht. Mit dem Fahrrad kann ich im Norden bis Grieben, im Süden bis Neuendorf auf guten Fahrwegen kommen. Den hügeligen und landschaftlich sehr reizvollen Bereich des Dornbusch im Norden erwandere ich zu Fuß, besteige auch den Leuchtturm auf einem der Hügel im Dornbusch mit seinem wunderschönen Ausblick. Die dänische Insel Mön mit ihren Kreidefelsen ist deutlich erkennbar. Eine Stunde Zeit nehme ich mir für das Gerhart Hauptmann-Museum und suche auch noch einmal die schöne alte Kirche in Kloster und das daneben auf dem Friedhof liegende Grab des Dichters auf. Auf Hiddensee sind die Möglichkeiten, Kilometer zu fressen, natürlich begrenzt. Zusammen mit einer Spazierfahrt am Abend zuvor in Schaprode und Umgebung komme ich nur auf 40 km in drei Stunden Fahrzeit.
Am Mittwoch, dem 16. Juli, besteige ich gegen 15.30 Uhr das Ausflugschiff MS „Sundevit“ der Gebrüder Oswald und fahre damit nach Zingst, wo ich nach einer sehr schönen Reise bei herrlichem Sonnenschein durch die Boddengewässer kurz nach 19 Uhr eintreffe. Zingst und auch die Schiffsreiseroute kenne ich schon aus meinem herbstlichen Darss-Urlaub vor zwei Jahren. Damals konnten wir wunderschön die abends von den Fressgelagen auf den Maisfeldern des Festlandes zur Nachtruhe in die seichten Boddengewässer zurückfliegenden Kranichschwärme beobachten. Nach einer halbstündigen Ortsrundfahrt auf der Suche nach Schildern mit der Aufschrift „Zimmer frei“ stoße ich plötzlich bei der „Pension Darss“ auf einen solchen Hinweis und werde fündig. Das Gebäude stammte aus der DDR-Zeit und wirkte äußerlich entsprechend. Mein Zimmer ist aber nach gründlicher Renovierung und moderner Möblierung auf neuesten Stand gebracht und mit Dusche und eigenem WC incl. reichhaltigem Frühstücksbüffet seine 70,- DM allemal wert. In den Touristenorten längs der Ostsee ist es in der Hauptsaison natürlich nicht einfach, auf Anhieb ein Quartier zu finden und so bin ich dankbar, für diese Nacht dieser Sorge enthoben zu sein. Vor dem Schlafengehen unternehme ich noch eine Ortsrundfahrt und kann vom Strand her bei herrlicher Sicht auch von hier aus die Kreidefelsen von Mön erkennen. An diesem Tage komme ich auf Hiddensee und Zingst zusammen nur auf 21 km bei knapp 2 Stunden Fahrzeit.
Donnerstag, am 17. Juli, breche ich nach dem Frühstück in Richtung Prerow auf und fahre auf dem Deich neben der Straße her gen Westen. Prerow durchfahre ich zügig und kann gegenüber meinen Eindrücken vor zwei Jahren keine wesentlichen Veränderungen feststellen. Gerne hätte ich mich noch gründlicher umgesehen, aber der Wetterbericht ist nicht günstig und ich möchte noch möglichst weit kommen, bevor es zu regnen anfängt. Ich hatte damals den Darss-Wald als paradiesisch schön kennen gelernt, dort in der herbstlichen Brunftzeit röhrende Hirsche aus nächster Nähe beobachtet und in Erinnerung, dass der Wald in Nord-Süd-Richtung auf guten Wegen mit dem Rad zu durchfahren war. Jetzt aber nach einer längeren Trockenperiode sind die Wege entweder so sandig, dass ich mit dem schweren Gepäck häufig absteigen und schieben muss oder so holperig, dass mir jegliches Vergnügen an der Radtour abhanden kommt. Ich bin froh, als ich endlich wieder die feste Straße und das schöne Dörfchen Born am Boddenufer erreiche. Dort suche ich die alte Windmühle auf, in der ich mit meiner Frau während unseres Urlaubs vor zwei Jahren mehrfach vorzüglich und sehr preiswert Zander und andere köstliche Gerichte gespeist hatte. Die niedrigen Speisepreise gelten immer noch. Es ist aber zu früh für mich zum Einkehren. Um 11.30 Uhr habe ich noch keinen Hunger und so fahre ich auf einem Fahrradweg durch die Boddenwiesen weiter in Richtung Ahrenshoop. Am Boddenrand zwischen Althagen und Niehagen überquere ich die alte Grenze zwischen Pommern und Mecklenburg und komme nach Wustrow auf dem Fischland, wo ich am Hafen beim Fischräucherstand heiß aus dem Räucherofen mein Mittagessen, ein Stück Heilbutt, einkaufe. Ich verspeise es bei noch gutem Wetter auf einer Bank auf der Strandpromenade von Graal-Müritz. Dieser Ort erinnert mich wieder an PW, der hier Anfang der 50er Jahre Jugendfreizeiten abzuhalten pflegte. Die Fahrt dorthin führt mich über einen wunderschönen asphaltierten Deich-Radwanderweg, aber auch über Sandwege durch Wald und an Campingplätzen vorbei immer unmittelbar hinter dem Strand entlang. Hinter dem Seeheilbad Graal-Müritz wollte ich eigentlich durch die Rostocker Heide zum Rostocker Überseehafen vorstoßen, um den Club der Deutschen Seemannsmission zu besuchen, den ich noch nicht kenne. Schließlich hatte ich nach der Wende die Entwicklung in Mecklenburg mit tiefer Anteilnahme verfolgt, zu den FDGB-Seeleute-Interclubs in Wismar und Rostock Verbindung aufgenommen (ihre Nähe zur Stasi wurde mir damals offenkundig) und als einziger Beteiligter aus dem Westen an der abendlichen Kirchturm-Gründungsversammlung der Rostocker Seemannsmission teilgenommen. Ich komme aber in der Rostocker Heide wegen schlechter Ausschilderung so stark vom Wege ab, dass ich mich total verfahre, auf unmöglichen Sandwegen lande und dadurch viel Zeit verliere. Der anfängliche Nieselregen ist noch eben verkraftbar. Bis ich wieder festen Boden unter den Füßen habe, werden die prognostizierten Regenwolken jedoch immer dunkler und bedrohlicher und fangen plötzlich an, sich in einem Gewitterregen zu entladen. Ein Wartehäuschen an einer Bushaltestelle gewährt mir für eine knappe Stunde beim Lärm starken Autoverkehrs Schutz vor der Nässe. Dann wird der Regen dünner. Ich beschließe, die wenigen Kilometer bis zur Warnemünder Fähre trotz Regens weiterzufahren, um die dortige Bahnverbindung für die Heimfahrt mit der Deutschen Bahn AG zu nutzen. Total durchnässt erreiche ich nach 17 Uhr den Bahnhof Warnemünde. An diesem letzten Tag meiner Reise schaffe ich in 4 ½ Stunden Fahrzeit 62 km bei 13 km/h Geschwindigkeit. Insgesamt habe ich mit dem Rad in zehn Tagen 880 km zurückgelegt. Ich zögere noch einen Moment mit der Endgültigkeit meines Entschlusses, aber die Wettermeldungen verheißen für die nächsten Tage kaum Besserung und in den Badeorten an der Küste.
Fifty years later
I undertook a bicycle-trip of Hamburg after Stettin and around the Oder-lagoon over the islands Wollin and Usedom into the world of my childhood and origin around.
...Since a Personen-Fährverbindung exists some years between old - and Neuwarp. In approximately half-hour distance, one can translate over the Neuwarper lake, a bay of the Oder-lagoon, on the Polish side. Many bus-parties and private-tourists make use and native border-inhabitants of the ferry, they use to the purchase in Poland. So also I go with bicycle on board and translate after Nowe Warpo. From the ship from, the place works with his old constructions, that most probably still from German time, quite gray and dismal. A new investor with a modern customs-control-station, that weißrote Polish ensign and young customs - and border-watch-servants in dressy brown uniform take me in reception kindly. Immediately behind the customs-gate, an extensive Buden-Markt, in which the tourists can shop, lies. I don't look around there longer, climbs on my wheel, as soon as the condition of the street allows it and drives in southern direction. I notice that of fresh and clean canceled shelters at the bus stops, that not, like frequently with us, signs of vandalism carry. Over Brozóki (early Althagen), I drive through beautiful pine-forests with many Blaubeersträucherns to Trzebiez (goat-place) where I put in a pause, me a Polish itinerary „plan Województwa Szczecin's region“ buys and me the painting fishery - and the modern sport-boat-harbor looks at. Also some German boats lie there. With a German sailor, I go down well and come with him into a very interesting conversation: He comes from this area and has although he is younger than I, still memories at the time, as he lived 1945/46 as 5 until 6-year old child with his grandmother under the Poland. His grandfather has shot the Poland because he carried a mustache after Wilhelmian type and was therefore regarded for them as militarist. He anchors with his boat since frequently some years in the Stettiner area in order to freshen old memories and knows in the area apparently well. He has his solid residence in Neustadt in Holstein, a second residence on Majorca, where he often sails through the Biskaya. - there wants also to settle he completely soon. It turns out that this man until few years ago as captain to the sea his sailor-pension drove and now enjoys. I still can him/it for my last carried along copy my „sailor-fates“ excites. After meal (Stärkung) through my lunch shopped in the morning in Ückermünde in the sun on a bank at the harbor, I bicycle at the industry-place policy (Pölitz) to my birthplace Stettin (Szczecin) past where I can greet that me in the early evening from my childhood familiar Oder-bulwark and the hook-terrace. From here, I was with my parents many times and once also alone with the steamer over the dam ettes sea after Lübzin, the home town of my mother übergesetzt. I already reported on it. Today, there is not such a ship-connection. I am not the first time after the escape from behind-Pomerania in this my home town belonging now the Poland. For a big part of that here now living Polish citizens is also home it. Most up to 52-year old were born also here. It will lead people older for us, whom we still have good memory at them here spent childhood (Kinderjahre), to deeply rooted instinctive and intellectual speculations however again and again if we are confronted directly with this part of our past. We have this loss of the home the rat-hunter to owe from Braunau, that without eye full of power-greed that „people of the poets and thinkers“ and almost whole Europe into the eddy tore and into deep blame involved. I would not like to live here again permanently and grant them the Poland here in two generations grown existence-right, pleases me however to be able to travel these places of my childhood freely. - First drives confess I to it me from a former Stettin-visit „Dom Marynarza “, the Seamen's Home hotel Szczecin.
I know that I can sleep there also as not-sailor quite inexpensively and well and application had also done from it before some years after the reunification shortly already. It is an approximately 12-story high-rise been with a big lay-capacity in the middle of the city because of the western edge of the Grabower parks the hook-terrace at the Ulica J. Malczeskiego 10/12, corner Grabower Straße/Birken-Allee, west. All rooms are equipped with own shower and WC. A connected flat-construction lodges Restaurations - and meeting-areas. The house is in the property of the PZM, the big Polish overseas-shipping company. From my room in the 8. stick can I far over the Oder until after Altdamm and over the dam ettes sea looks. On this day, I have only 72 km with an average speed of 16 km/hs in 4 ½ hours of pure duration managed. After I have stowed my matters in the room and have telephoned home, I undertake another bicycle-city-round-trip through Stettin up to the become dark-development. I become conscious that Stettin must have been a very generously aimed beautiful city and is also again today: Wide streets, many big places with circle-traffic-junctions. In the bomb-war and with the fights in March 1945 went into the breaks very much and was built from the Poland again, but as well many old buildings stand. Zumindestens became the old infrastructure of the route, sewage system ect. übernommen. At the beautiful summer-weather, many of the Polish citizens of this city sit before the restaurants and in the beer gardens sociably outside. Only isolated I see drunks, but a vodka-corpse is in the middle of the flooding traffic because of a streetcar-stop and it lasts long until a mobile ambulance takes care of them. The urbane human dirt of the city with addiction-problems and professional beggary (Bettelei) is represented in Hamburg surely considerably more strikingly. The postwar-Poland was prolific and so the Polish is a young people. In the socialism, the education was promoted so that a good educational-stand should form the reason-stick for a good future economic-development today. Everywhere, Szczecins are visible the symbols of the free market economy in the city today, the most clearly at the reconstruction a the whole city of far outstanding modern bank-palace. Also in the late evening, the life pulsates in the heart of the city. The approach at the future common European economy does visible Fortschritte. Approximately 1944, I had visited in the age of 9 years my grandparents of behind-Pomerania from the last time per track in Stettin and had been surprised exactly by a heavy bomb attack. My grandmother had run with me into a public air raid protection-bunker in the low-cellar of an authority-building in the proximity quickly in order to look for protection there. There rumste it with the heavy bombardment considerable. After the all-clear, it had in immediate proximity bigger damages gegeben. I find also the old in a pitiable condition situated house in the Bergstraße (mountain-street) / corner Elisabethstraße in railway station-proximity, sees side 1/5 of my autobiography, in which on the father's side my grandparents and we up to my 4. year of life had lived. Almost all neighboring houses had already fallen before end of war of an air-mine to the victim. I climb in the stairwell up to the 1. stick up and sees me there.
On the next morning, I hit an international language-mixture and racially assorted public of drive-people at the breakfast-buffet of the sailor-home as I knew it in the last years in the led sailor-hotel 27 years long from me at the foot of the Hamburg Michels. A difference falls me into the eye however: While we had to be solicitous in Hamburg for expenses-reasons to save at personnel, a more abundantly staff service is offered here: From the door-guard in uniform standing in the front door over several ladies at the reception, over which as well to late hour present level-lady until to the many-headed service-service in the breakfast-hall. That would be with us to appropriate rents no longer financier-devoid of. After the good breakfast, I pack my seven matters on the wheel and drive directly to the big Oder-bridge and over it away with active automobile traffic east in direction Altdamm, now Dabie named, where I my old school, (sees side 1/7 of my autobiography) and the old church again can greet. Otherwise, the place is hardly to be recognized. Our house at the outskirts should still have confessed with end of war. Since however not yet seemed the Poland after the war certainly immediately, whether they would keep them them from the allied winners spoken kernel-German areas, many should still stand remained building dismantled and the construction-material has been managed to the rebuilding to Warsaw. Our residential-area at the eastern forest-edge Altdamms near the paper mill at the Stargarder street now belongs to a big industry-terrain. - I drives be parallel the old country road in direction of Gollnow to the railroad-route, on which we needed from Kantreck until Stettin a hour earlier, with the escape beginning of March 1945 because of the continuous fire of the embankment a week long on the way however. - Approximately three kilometers behind Dabie, still before the junction into the new expressway in direction Goleniow, I turn left, about over the villages Pucice, Czarna £aka and Mokrzenica, Wilhelm-field and highland, after Lubczina, the former Lübzin, to drive. The street, that consisted of sandy tracks earlier, my parents have driven with me per bicycle more frequently if we visited the relatives on the big-maternal yard in Lübzin. She is asphalted hay and with the bicycle very well passable. At the former Damper-Anlegestelle (ship-habour) in Lubczina, a harbor now declares as sport-boats, in which also two sailors have fastened with German ensign at the stern. The bath-institution is equipped with a big plastic-chute. What of the village is still extant, works opposite earlier quite dismal. I recognize Proskes dairy. At the house of my grandmother, some inhabitants are employed on the yard. As a man steps out of the front door, I greet him with „dzien dobry“, my single Polish vocabulary and expresses him, so well it without Polnischkennnisse goes, here has earlier „moja Babuschka“ lived, in the hope, as Slav, he could understand at least these Russian words. In such situations, one is very helplessly because of lacking language-knowledge and I want to have the Zivildienstleistenden born as interpreters, who had effected me in the sailor-home, itself in Szczecin here, years ago with his father to Hamburg drawn was, now and then still his/its mother in Szczecin Polish visited and perfectly masters as mother tongue beside accent-free German. I had talked with him/it about the plan more frequently to visit the old home together once. I had had to however now realize my trip-planning spontaneously, without I being able to him contacts and they would have had to probably take the car to second, I wanted to travel per bicycle however so that an agreement appeared to me impossibly. From the „reaches house“, in which grandmother, uncles, aunt and cousins, (sees side 1/8 of my autobiography) had lived, two fragments only stand. This house had brought the German militarism strong victims. In the 1. world war had felled the host, my grandfather Karl Dollerschell, because of a mutilated telegram as member of a criminal-company before Verdun. Two of his sons, Franz and Walter, didn't come from the 2. world war home. - I proceeds Gollnow in direction from Lübzin from, bends before the bypass into a smaller street one, that should lead according to card after Modrzewie (green-eyrie), then north however. I land in a dead end. I entrust myself an unausgeschilderten forest path in eastern direction, that leads me at the Gollnower Auto-Umgehungs-Rollbahn (railwey). There lies all 100 to 200 m in the wide way with strong automobile traffic northward, at some sections also more narrowly together, women, children and also isolated men in the ditch and sells blueberries and basket full (körbeweise) chanterelles in glasses and plastic-pails. In my childhood, we had harvested here in these forests in the summer itself diligently. Since I carry along no griddle on my boneshaker, I must deny myself the fungi, fully buys me one glassful blueberries however. Later, I myself find positions with dense berry-trimming. Shortly before hammer I picnic at a grill-station in the forest and eat my blueberries to the Schaschlik. Then, I still bend before Hammer (Babigoszcz) into a forest path right an and drives after old memory without signposts into the direction, in which Dischenhagen be locatet must. My bearings-sense doesn't deceive me: I find my goal: Neu-Dischenhagen (Dzieszkowo), where I from 1943 until March 1945 together with mother and sister on the farm of my uncle, (sees side 1/8 of my autobiography) because of the air raids on Stettin evacuates lived have. Before the Hoftor, a cow is chained to the grass. Where a pump stood by our time, a Ziehbrunnen is now used for the crest of the water. From the man-high spruce-hedge, that surrounded the garden, in which we had buried dishes and silver before the Russian, who however immediately had these after the conquest of ausgebuddelt, 1945, it stood seven years ago as I was the last time by car here, still individual full-grown trees. They were now missing. The Polish „lady of the house“ is alone on the yard this time and apparently recognizes me. She/it is very kindly and offers me a coffee, that I refuse, however, because I don't want to be long, but I am very grateful that she shows me all areas, that are to me known from the childhood. The last times, I had only advanced until into the kitchen where the German tile-inscription is still resplendent blue on white in Gothic characters: „Itself moves blessing brings!“ the former host, the brother of my mother, Walter Dollerschell, the last time was 1944 in this home. He/it was valid with end of war as misses at the Ostfront. Never, we have heard something from him/it again. - Ways of the already mentioned language-problems is only short my round. I still drive in the village of Dischenhagen (Dzisna) past my old school and please me particularly over it that the old small village-church, that had done another very scruffy and almost dilapidated impression with my last visit, has now been restored apparently and is resplendent in well groomed condition.
Some months later discovers I in a treatise over ship-motives in church-windows the sentence: „1591 was put in a jewelry-disk into a window of the pommerschen church of Dischenhagen with the representation of a three-master and the inscription „Karsten Beesse“. At the bridge over the Stepenitz-creek or also Guben-Bach named, I linger a moment in order to remind me of it that I have bathed as child here on hot summer-days. There comes three angetrunkene Poland with bottles in the hand on me then suddenly. I become quite uncomfortable, because I don't understand what they want from me. Surely, they are completely harmless. I take the trouble, left and, to appear kindly, and is glad, that I can proceed unchecked. So I bicycle the well known street after Hammer (Babigoszcz) to the car-expressway and drive these in southern direction until street proceeding to the next in direction wests after Stepnica (Stepenitz) then. I bend into these an and where my aunt Erna had lived before the marriage with my uncle Walter first bicycles loudly singing through forest until Widzensko (Hohenbrück) always. Then, it still goes through the extensive forest-area „Puszcza Goleniowska“ further over Zirlonczyn after Zarnowo (Altsarnow), from where my grandmother of Martha Macheel came, before she after the confirmation to Komerzienrats after Stettin „in position“ (working) went. Further, I bicycle on a beautiful, little of automobile traffic used, street in direction Wolin and has tempted me unfortunately, one in the card recorded „street “, to choose along the Ostufer of the Zalew Szczecinski (Stettiner lagoon), because I hope, there on touristische infrastructure and with it on a „pokój “, to push a bed for the next overnight stay. I have been wrong badly about my hopes however and land in her/it „Wallachei“ at the „end the world “on an excruciating sand-way. But I conquer also him/it and comes thoughtless-prove despised asphalt-street with considerable loss of time before Wolin on them of me again shortly. The only housing, that Wolin would have been able to offer me, is unfortunately booked full because of a festival with big people-casserole. First one still gives me hopes and encourages me to wait for the boss of the house, that on the festival on the way is, however then the cancellation comes after I have lost time almost one hour. Also my hope, on the way in direction Swinoujscie, to find a remains for the night soon, deceives. So, I drive with strong automobile traffic through a hilly forest-area until after Miedzyzdroje (Misdroy), a big and apparently important spa at the Baltic sea, where I receive cancellations at several private-quarterses and hotels, until finally I in the twilight against 22 o'clock after 121 km bicycle in 8 hours and 22 minutes with an average-speed of 14,7 km/hs in the hotel descendant from socialistic days „Slavia “for a proud price, for which I would have been able to expect luxury in Germany, a lodging exactly acceptable still finds. The place swarms with swimmers and tourists. Polish divas, rigged like peacocks, strolls with upstart admirers. On the promenade is hardly to be made progress. I hear also German votes. There are several very big and topmoderne hotels in Miedzyzdroje. The beach is beautiful in the twilight. Under the people, it excites big interest, as itself a hang-glider of a motorboat at the beach along has pulled and sails with it over beach and promenade. Foyers with electronic game-vending machines have popularity like the casinos in Las Vegas. I still eat a piece of the Schaschlik-Spieß in a garden-grill-room and drink a dark beer to it. It becomes midnight and highest time over it to the Nachtruhe. Am Sunday, that 23. July 97, I leave against 10.30 o'clock and where I first look for the investor of the big Scandinavia-ferries once bicycles to the track of Miedzyzdroje through a pine-forest-area after Swinoujscie parallel. The ferry traffic after Ystadt and Malmö/Sweden and Denmark (Copenhagen) is used apparently also by several German tourists. At the railway station of Swinoujscie, on which Ostseite of the Swina lain, I look a train of the German track INC. with more Polish attention getting. I suspect that it is about a special-train, that has brought tourists at the Fähranleger. The ferry after Rønne on Bornholm runs only on Saturdays. With daily connection, I would have undertaken another excursion there. Against midday, I translate with the car-ferry on the west-side of the Swine into the actual city Swinemünde. Directly at the Touristenhafen, I find a restaurant, in which I eat inexpensively princely to midday: Steak with salad and potatoes. Otherwise, I have lived on the way usually only quite humbly: Dry whole-wheat-rolls and to it one gulp from the water - or juice-bottle, once a raw kohlrabi or a yogurt. At the beautiful weather, I can sit in the garden at the street outdoors and can guard not only my bicycle together with luggage itself connected there but can also observe, as several German trip-ships fasten at the bulwark. The Polish taxi-drivers and hawkers (for example with amber-chains) come with arrival of the ships here promptly and hope itself their business. In the pub, several German tourists have taken lodging like me. I still speak after the lunch with some of the crewmembers of the German trip-ships. One of the sailors has also lived with us in the sailor-home at the Krayenkamp already once. Then, I drive Aalbeck to the border in direction. At the street, one is wanting booth-city, in which is offered food, clothing, kitsch and art for German tourists also on this Sunday afternoon, doesn't finish built. Directly at the border thirty to forty horse-carriages park approximately and wait for customer. The border with white-red and black-red-golden border-posts and the ensigns of both nations at the control-station reminds with the raked control-strip of the former inner-German border, only this is not fortified here so mightily. Where was watched watchful on it however earlier, that nobody could leave the GDR, the vigilance is now directed toward it that no more unwarranted can penetrate from outside. The control is durchschritten per Federal-personal identification card quickly. Western lacquer and shine, good streets and for me an asphalted bicycle-wey (Radweg) it lets a home-feeling arise although I have never entered the island Usedom before. From Aalbeck on, I stick in immediate beach-proximity to the promenades, on which I drive Aalbeck, herring-village and Bansin through the in one another changing sea resorts North-westward. Herring-village is the finest under them and reminds me something of Timmendorfer beach. There is there restored already everywhere well and again built luxury-hotels and pensions. The promenades, Kureinrichtungen and Seebrücken are thanks of the construction-East-program in best condition. The old „bathtub of Berlin“ apparently enjoys again moves word. Over Ückeritz and Koserow, I drive between Oder-bay and Achterwasser past Zinnowitz, Peenemünde right lets 111 lie on the street until Wolgast.
Herkunftslandschaft Kindheit Flucht
Cammin in Pommern
Radtour 2
Ein Jahr später, am Freitag, dem 10. Juli 1998, starte ich eine Solo-Fahrradtour, für die Monica mir drei Wochen Zeit gegeben hatte. Die Wetterprognosen sind nicht besonders günstig, aber ich habe zwei Regenumhänge dabei und das Gepäck einigermaßen wasserdicht verstaut. Bis zum Hamburger Stadtrand benutze ich S- und U-Bahn. Von Großhansdorf aus fahre ich über Lütjensee, Grönwohld, Sierksfelde, Duvensee, Kühsen, quere bei Anker den Elbe-Lübeck-Kanal und komme über Albsfelde, Ratzeburg, Ziethen nach Schlagbrügge, einem kleinen Dorf gleich hinter der Landesgrenze. - Direkt an der Grenze zu Mecklenburg lege ich eine Gedenkminute ein. Dort hatte ich, etwa 14jährig direkt an der Zonengrenze Kühe gehütet und war an dieser Stelle 1949 kurz nach der Währungsreform zu einem Besuch bei Verwandten schwarz über die grüne Grenze gegangen. Zu der Zeit wurde die Zonengrenze noch von Russen bewacht und hatte Schlupflöcher, die die Grenzbewohner kannten, bei denen meine Mutter damals von Zeit zu Zeit als Hausschneiderin nähte. - Über Groß Molzahn, Carlow und Groß-Rünz radele ich weiter bis nach Rehna, wo ich mit dem pensionierten Pastor von Lübsee, einem Neinstedter Diakon, Bernhard Kränz und seiner Frau Hanna, verabredet bin. Wir hatten uns über 30 Jahre nicht mehr gesehen. Bernhard Kränz war Anfang der 50er Jahre Stadtjugendwart von Schwerin gewesen. Es gibt viel zu erzählen. Ich hatte mir für diesen Besuch ein Limit von zwei Stunden gesetzt. Aber die Zeit reicht nicht, und so nehme ich Kränzens Angebot an, über Nacht in ihrem schönen, neu gebauten Haus zu bleiben. Ich werde sehr gastfreundlich aufgenommen. Neben der Pflege von Haus und blumenprangendem Garten nebst Kaninchenzucht kümmert sich Bernhard Kränz noch um den Posaunenchor der Gemeinde und springt ab und zu als Prediger ein, zumal die Stadtgemeinde nach der Pensionierung des einzigen Pastors aus Finanznot vorerst keinen Nachfolgerseelsorger erhalten wird.
Am Samstag Vormittag fahre ich von Rehna aus über Wedendorf, Hanshagen, vorbei an der Baustelle der neuen Ostseeautobahn über Wotenitz nach Grevesmühlen. Auf einem großen Feld des Gutes Wotenítz weilte ich im Sommer 1945 beim Erbsenpflücken, als bekannt wurde, wir sollten schnellstens nach Hause, es sei eine Ausgangssperre verhängt, die englische Besatzung ziehe ab und nun kämen die Russen. In Grevesmühlen kreuze ich über den Kirchplatz um die alte Kirche herum, spreche kurz die Pastorsfrau an, die es aber eilig hat und nehme auch kurz Kontakt mit der Diakonin auf, einer Falkenburgerin aus Westdeutschland, die sich mit Jugendarbeit versucht.. Dann besuche ich den Schulkameraden Christian Martens in seinem neuem VW-Autohaus, der die ganze DDR-Zeit über als Privatunternehmer durchgestanden hatte und lerne auch seine Frau kennen, die sich als Carola aus Hilgendorf entpuppt, die ich noch aus der jungen Gemeinde der 1950er Jahre erinnere.
Anschließend schaue ich noch kurz bei Christa und Wolfgang Manja rein, ebenfalls DDR-Privathandwerker, die ihren Uhrmacherladen soeben zur Mittagszeit geschlossen hatten. Die Gespräche sind recht interessant und aufschlussreich. Christa hatte gerade eine Stunde zuvor mit Ilse Au/Maaß in Bad Bramstedt telefoniert, der sie meine „Rückblicke“ zugeschickt und die diese gelesen hatte. Sie hatten also unmittelbar zuvor über mich gesprochen. Ich nehme noch von Manjas aus schnell telefonisch Kontakt mit Ilse Au in Bad Bramsted auf.
Anschließend schaue ich noch kurz bei Tischler Peter Prestin herein, bei dessen Eltern wir 1945 als Flüchtlinge einquartiert waren.
Meine Fahrradtour durch Mecklenburg führt mich noch am selben Tage über Hohenkirchen, wo ich ein heftiges Gewitter mit „Wolkenbruch“ unter einem Sportplatztribünendach abwettern kann, nach Beckerwitz, um mir meines Schulfreundes Adi Möllers Haus anzuschauen, in das er in Kürze von Köln aus nach Erreichung des Ruhestandes ziehen will. Dort treffe ich jedoch niemanden an. Über Zierow, Hohen-Wendorf, Wismar, Redentin Dorf, Krusenhagen und Robertsdorf fahre ich auf Nebenstraßen und speziellen Fahrradwegen um die Wismar-Bucht und Poel herum 70 km bis Blowatz, wo ich für die Nacht in einer kleinen Ferienpension Quartier mache. Am Sonntag Morgen besuche ich den dort im Nachbarort Dreveskirchen amtierenden Pastor Willi Lange, den ich 1951 während einer Rüstzeit in Toitenwinkel (siehe Seite 4/3 meiner Autobiographie) bei Rostock kennen gelernt hatte. Ich bin einer der 13 Teilnehmer an seinem Gottesdienst, der an diesem Sonntag offenbar besonders gut besucht ist. Er predigt über das Pauluswort nach Korinther 1, 18-25 vom Kreuz, das vielen eine Torheit, ein „bedeutungsloser Unsinn“ sei. Mitten in einer kirchlich entfremdeten Umwelt ein Häuflein wackerer treuer Christenmenschen. Ich frage mich, ob ich nicht in einer ähnlichen Situation wäre, wenn ich 1953 nicht in den Westen gegangen wäre. Das anschließende Plauderstündchen auf der Gartenterrasse des Pfarrhauses entwickelt sich noch zu einer interessanten Begegnung. Über Stove, Pepelow, Rakow, Roggow, Rerik, Kühlungsborn, Heiligendamm, Börgerende führt mich mein Weg immer in Sichtweite der Ostsee bei schönem Wetter durch herrliche Landschaft an reifenden Kornfeldern vorbei 74 km weit bis nach Lichtenhagen vor den Toren Rostocks, wo ich wieder ein gutes Quartier für die Nacht finde. Am Abend mache ich noch per Rad und mit der Fähre über die Warnow einen Abstecher zum Rostocker Hafen, um mir den Seemannsclub der Rostocker Seemannsmission, die ich selber mitbegründet hatte, anzuschauen. Im Hafen habe ich eine interessante Begegnung mit einem deutschen Nautischen Offizier, der mein Buch „Seemanns-Schicksale“ (siehe unten!) mit großem Interesse gelesen hatte und mir ein Kompliment macht. Mein Interesse finden auch die Traditionsschiffe „Likkedeeler“ und Frieden, die fest an der Warnow liegen.
Montag früh schaue ich mir nach 47 Jahren noch einmal die schöne alte gotische Kirche von Toitenwinkel
(siehe Seite 4/3 meiner Autobiographie) mit dem herrlichen Triptichon-Schnitzaltar und den gotischen Gewölbefresken an, unter denen ich 1951 meinen Berufswunsch „Diakon“ verfestigt hatte. Mit kräftigem nordwestlichem Wind im Rücken geht es am Montag Nachmittag 97 km weit über Bentwisch, Gr.Kussewitz, Mandelshagen, Gresenhorst, Carlsruhe, Marlow, Bad Sülze, Wendisch Baggendorf nach Grimmen, wohin meine
Schule 1943 von Stettin aus wegen des Bombenkrieges evakuiert werden sollte. In Grimmen suche ich mir wieder ein Nachtquartier in einer Privatpension. Als ich von dort aus zu Hause anrufe, muss ich hören, dass meine Frau mit einer heftigen Darminfektion krank darniederliegt, so dass ich meine Tour abbreche und am Dienstag Morgen per Bahn über Stralsund, Rostock, Bad Kleinen und Schwerin nach Hamburg zurückkehre. Von den geplanten drei Wochen bleiben so nur vier, aber dichte und erlebnisreiche Tage.
würde es schwierig sein, Quartiere zu finden. Der Fahrplan lässt mir wenig Bedenkzeit. Die Fahrkarte nach Hamburg ist allemal billiger, als das Hotel für die nächste Nacht. So breche ich die Reise am zehnten Tage kurz entschlossen ab und bin nach einer Fahrt im Interregio über Bützow, Bad Kleinen (wie oft war ich hier von 1951 bis 1953 zwischen Grevesmühlen und Schwerin umgestiegen?), Schwerin, Hagenow-Land und Bergedorf gegen 20.15 Uhr am Hamburger Hauptbahnhof und gegen 21 Uhr gesund und braun gebrannt wieder zu Hause in Rissen.
Radtour 3
Nachdem ich mich bei Monica infiziert und wir dann beide die Darmerkrankung überstanden haben, breche ich am Mittwoch, dem 22. Juli noch einmal zu einer neuen Tour auf, diesmal in entgegengesetzter Richtung. Vormittags gegen 11 Uhr rolle ich von Rissen aus, wieder mit vollbepacktem Rad, bergab zum Elbuferweg nach Blankenese. Von dort aus setze ich mit der Elbfähre nach Cranz über und radele dann bei trockenem und meist sonnigem Wetter, durch die Obstmarschen des Alten Landes über Jork und Neuenkirchen nach Horneburg. In zwei Punkten unterscheidet sich diese Reise gen Westen von der in Richtung Osten: erstens habe ich meistens Gegenwind und zweitens sind die Straßen besser. Entlang von Bundes- und Landstraßen gibt es oft gute Radfahrwege. Wenig befahrene Feldwege sind oft asphaltiert. Von Horneburg aus fahre ich über Issendorf und dann über teilweise einsame Nebenwege nach Wedel am historischen Handelsweg, über den in Vorzeiten Ochsenkarren mit ihrer Fracht gezogen waren und der nun auch mich über Mulsum nach Bremervörde führt. Hier hatte es Anfang der 70er Jahre noch eine Seemannsschule gegeben, an der Karl-Heinz Hansen, mein Diakonenkollegen bei der Seemannsmission, noch lebenskundlichen Religionsunterricht erteilt hatte. Ich drehe mit meinem Fahrrad eine Ehrenrunde um diesen Komplex, an dem heute noch eine Straße mit dem Namen „Hinter der Seemannsschule“ die Erinnerung an alte Zeiten wach hält. Von Bremervörde aus, wo ich eine Pause einlege, nehme ich fernmündlich Verbindung zum Seemannsheim in Brake auf. Von dort wird mir die Möglichkeit einer Übernachtung zugesagt. Ich solle aber bis 22 Uhr dort eintreffen, was mir zu der Zeit noch möglich scheint, sich dann aber in der späteren Realität leider nicht einhalten lässt, denn einmal verliere ich Zeit durch einen versehentlichen Umweg, dann lässt mein Tempo gegen Abend nach, ferner muss ich längere Zeit auf die Weserfähre warten und brauche in der Dunkelheit lange Zeit innerhalb Brakes, bis ich das Seemannsheim nach einigen Irrfahrtsrunden endlich kurz vor 24 Uhr gefunden habe. Es ist mir sehr peinlich, so spät erst dort einzutreffen, aber Hans-Hermann Koch, der Heimleiter, hatte mir bei einem zweiten Anruf von Stubben aus gesagt, ich könne bis 24 Uhr kommen, er gehe erst spät schlafen. Am ersten Tag meiner zweiten Tour dieses Jahres habe ich bei Gegenwind 130,15 km bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 15,53 km/h in einer reinen Fahrzeit von 8 Sunden, 22 Minuten und 42 Sekunden geschafft. Als Spitzengeschwindigkeit bergab kam ich auf 39,3 km/h. Ich sinke schnell in einen festen Schlaf. Nachdem ich am Donnerstag Morgen mit Hans-Hermann Koch zusammen gefrühstückt habe, zeigt er mir während einer Rundfahrt mit dem VW-Bus Hafen und Stadt. Das Seemannheim, dessen Existenz immer wieder in Frage steht, soll wohl vorerst doch weitergeführt werden, obwohl es kaum belegt ist.
Dann breche ich am Vormittag zu meiner zweiten Tagestour auf und fahre am Weserdeich entlang südwärts an schönen Deichgrundstücken mit gepflegten Häusern vorbei nach Elsfleth, wo gerade das Segelschulschiff „Großherzogin Elisabeth“ an der Pier liegt und sich auf das Auslaufen nach Rostock zum Großseglertreffen „Hanse Sail“ vorbereitet. Als ich mich wegen eines Regenschauers mit meinem Rad am Rathausplatz kurz unterstelle, sehe ich an einem Haus das Firmenschild der Containerschiffsreederei H. W. Janssen GmbH. Janssens Sohn Folkert war Zivi bei Hans-Hermann Koch im Seemannsheim Brake gewesen, wurde danach auch Diakon und leitete zunächst einiger Jahre die Station der Seemannsmission in Brunsbüttel und übernahm dann den nach der Wende neugegründeten Seemannsclub in Rostock. Als plötzlich ein selbstsicher wirkender, in weiß gekleideter Herr aus dem Hause tritt, frage ich ihn, ob er der Reeder Janssen sei. Er bejaht und ich komme mit ihm kurz ins Gespräch. Als ich ihm mein Seemannsbuch zeige, meinte er, noch am Vortage habe er mit jemandem darüber gesprochen und er möchte es gerne kaufen. Janssen will noch am gleichen Tage die „Lissi“ als Kapitän nach Rostock überführen. Ich fahre danach an der Hunte entlang bis über die B 212-Brücke und kurz dahinter südwärts auf einem asphaltierten Weg quer durch die Wiesen nach Pfahlhausen und ums Reiherholz herum über Altmoorhausen, Haidhusen, Kirchhatten, Neerstedt und Aschensted quer durch das Oldenburger Land nach Wildeshausen, wo ich meinen schon seit Jahren verwitweten und alleine in seinem großen Haus lebenden Kollegen und Freund Karlheinz Franke besuche.
Mit Frankes hatten wir um 1960 herum ein besonders intensiver Verhältnis (siehe Seite 9/7 meiner Autobiographie), als wir als junge Familie mit unserem ersten Kind Jörg in Dortmund wohnten, Frankes in Schwelm ein Lehrlingsheim leiteten und Karlheinz bei häufigeren gegenseitigen Besuchen in unserem Jörg schon immer den künftigen Mann seiner etwa gleichaltrigen Elisabeth sehen wollte. Beide schissen damals noch kräftig in die Windeln. Für die 59,73 km der Strecke von Brake bis Wildeshausen benötige ich bei Gegenwind und einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 14,38 km/h 4 Stunden und neun Minuten. Als Karlheinz mir erzählt, dass im 15 km westwärts gelegenen Ahlhorn der pensionierte Kollege Harro Hampel lebe, melde ich dort telefonisch meinen Besuch an und fahre am nächsten Tag nach Ahlhorn. Der sehr historienbewußte Karlheinz Franke ermahnt mich, auf der Fahrt dorthin ja nicht zu versäumen, den Großsteingräbern „Hohe Steine“ und „Visbeker Braut“ einen Besuch abzustatten. In der Umgebung von Wildeshausen findet man auf Schritt und Tritt derlei Zeugnisse der Vorgeschichte. Franke weiß alle historischen Details, Jahreszahlen und Namen von der sächsisch-germanischen Geschichte mit Widukind bis über den 30jährigen Krieg und die Folgen des Westfälischen Friedens für das Oldenburger Land bis hin in die jüngste Vergangenheit. Geschichte ist sein großes Steckenpferd. Um 14.30 Uhr bin ich bei Hampels verabredet. In Ahlhorn fährt eine Dame per Fahrrad mit Kuchen vom Bäcker vor mir her und weist mir den Weg zu Hampels Haus: Es ist Frau Waltraud Hampel persönlich. Harro war Mitte der 50er Jahre zu meiner Zeit zur Ausbildung im Rauhen Haus, bekam jedoch als Helfer in der Kirchengemeinde Wentorf, weil er bereits verheiratet war, das Privileg einer zweijährigen Diakonenkurzausbildung ohne den sonst obligatorischen praktischen Einsatz im Erziehungsdienst im Rauhen Haus und ohne Wohlfahrtspflegerexamen. Harro war am Ende des Krieges mit 17 Jahren noch Soldat geworden und zwar im „schwarzen Rock“ bei der Waffen-SS. Deswegen hatten ihn die Russen jahrelang eingesperrt. Viele seiner Kameraden waren nach Sibirien verbracht worden und hatten die Internierungslager nicht überlebt. Harro war von den Haftjahren geprägt und gesundheitlich stark lädiert, hatte aber überlebt und daraus die Konsequenz und Motivation gezogen, in den kirchlichen Dienst zu treten. Ich hatte ihn Mitte der 60er Jahre einmal von Soest aus in Eckwarden im Land Butjadingen besucht, wo er damals als
Pastor wirkte. Die Begegnung nach so langer Zeit ist recht aufschlussreich und interessant. Er berichtet, dass er jahrelang im Urlaub Hochgebirgswanderungen und Bergklettertouren unternommen habe und auch jetzt wieder 70jährig zusammen mit seiner Frau eine Höhentour von Berghütte zu Berghütte über die Dolomiten plane: Hut ab! Am frühen Abend bin ich dann wieder in Wildeshausen und mit Karlheinz zusammen bei seiner Tochter Christiane zum Grillen eingeladen. Christiane und ihr Mann haben drei Kinder und wohnen idyllisch zwischen Wald und Wiesen am Rande des kleinen Dorfes Hölingen im Huntetal südlich von Wildeshausen. Für den Abstecher per Rad nach Ahlhorn und die Fahrten innerhalb von Wildeshausen habe ich 48,58 km in 3 ¼ Stunden zurückgelegt.
Am Samstag Mittag fahre ich auf meinem Rad von Wildeshausen aus bei schönem Wetter über Harpstadt, Dünsen, Klosterseelte, Kirchseelte, Heiligenrode und Stuhr am Bremer Flughafen vorbei in die Innenstadt von Bremen, wo ich im mit Mitteln der ITF frisch renovierten und umgebauten Seemannsheim am Jippen 1 im Schatten der Stephanikirche ein recht komfortables Quartier finde. Das Bremer Seemannsheim kenne ich noch aus der Zeit, als dort der Nazareth-Diakon Jewanski Hausvater war und das Seemannsfrauenheim noch seiner ursprünglichen Funktion diente. Jewanski hatte mir damals erzählt, dass kaum eine Nacht verginge, in der er nicht vom Pförtner herausgeklingelt werde und die Polizei zur Hilfe holen müsse, weil die Maaten oder Stadtstreicher Zoff machten. Zwei Diakone und ein Seemannspastor hatten sich in dem Hause am Jippen mit seinen Problemen einen Herzinfarkt eingehandelt. Nun hat die Auflösung der deutschen Seemannschaft auch dieses Haus und seine Belegung stark schrumpfen lassen. Am frühen Abend mache ich per Rad noch eine Stadtrundfahrt durch die altehrwürdige City mit ihren Prachtbauten um den Roland herum. Die Gängeviertel des Schnoor und die Bötcherstraße mit ihren verlockenden Restaurants und exklusiven kleinen Läden wimmeln von Touristen aus aller Welt. Ich höre polnische, englische und japanische Wortfetzen. An diesem Samstag habe ich nur 48,86 km in 3 ½ Stunden zurückgelegt. Am Abend unterhalte ich mich im Seemannsheim noch mit einigen langgedienten Fahrensleuten und gehe dann früh schlafen.
Sonntag fahre ich vormittags durch den Stadtwallpark unter der alten Windmühle vorbei, die Bahnlinie am Hauptbahnhof unterquerend und immer am Bürgerpark entlang ostwärts am Universitätsviertel vorbei aus der Stadt hinaus. Diese Stadt hat einen eigenartigen Flair. Sie ist Großstadt und Dorf in einem. An Wümme und Worpe entlang, vorbei am alten Torfschiffweg, radele ich bei schönem Wetter durch eine herrliche Landschaft und durch idyllische Siedlungen hindurch über Lilienthal und Worphausen nach Worpswede, wo ich mittags eintreffe. Das schönste, etwas abseits gelegene Café des Ortes, das ich vor Jahren zusammen mit Monica entdeckt hatte, ist leider noch nicht geöffnet. So picknicke ich auf einer Bank im Walde von meinen mitgeführten Vorräten. Mit Museumsbesuchen halte ich mich nicht auf, drehe aber eine Ehrenrunde an allen wichtigen künstlerisch-historischen Gebäuden vorbei und setze meine Tour durchs Teufelsmoor auf einem guten Radweg entlang der mäßig befahrenen Autostraße nordwärts über Hüttendorf, Nordsode nach Karlshöfen fort. Von dort aus fahre ich über Glinstedt, Augustendorf und Heinrichsdorf bis kurz vor Sandbostel (siehe Seite 5/8 meiner Autobiographie), wo ich die Reste des Lagers wiederfinde, in denen ich im Juni 1953 mein erstes Quartier in der Bundesrepublik Deutschland nach dem Ausfliegen aus Westberlin gefunden und den Aufstand der Bauarbeiter in der Stalinallee in Ostberlin am Radio miterlebt hatte. Das Jugendflüchtlingslager Sandbostel hatte ich baumlos in Erinnerung. Jetzt liegen die alten verrotteten Baracken hinter dichten Bäumen und Büschen versteckt. Die Lagerkirche steht noch und wird offenbar auch noch benutzt. Ein Motorradfahrer meines Alters kreuzt während meiner andächtigen Beobachtungen auf. Wir kommen ins Gespräch und es stellt sich heraus, dass auch er im Frühjahr 1953 aus Mecklenburg kommend, hier einige Wochen geweilt hatte. In dem Dorf Mintenburg lockt mich ein Hinweisschild in einen Dorfgasthof, wo für 10 Mark selbstgebackener Kochen und Kaffee satt im Sommergarten geboten wird. Der Zulauf durch viele Radwanderer ist groß. Nachdem ich mich gestärkt habe, geht es über Spreckens nach Bremervörde und von dort über den mir bereits von der Herfahrt bekannten alten Handelsweg nach Mulsum, wo das ganze Dorf sich im Schützenfesttaumel befindet, und von dort über Fredenbeck und Hagen nach Stade. Ich mache eine Ehrenrunde durch die schöne Stader Altstadt, halte mich jedoch nicht lange auf, weil mein Ziel der Seemannsclub „Oase“ in Bützfleth ist, den ich noch vor dem abendlichen Schließen erreichen will. Während meines Dienstes bei der Seemannsmission hatte ich nie Gelegenheit gehabt, diesen Club kennen zu lernen. Er lag immer abseits meiner Routen. Stade-Bützfleth ist der siebtgrößte Hafen Deutschlands und hier werden für die ansässige Aluminium- und Chemieindustrie große Lademengen gelöscht. Der Club wird in erster Linie von philippinischen Seeleuten, aber auch von etlichen anderen Nationen besucht. Auch Fernfahrer stehen mit auf der Besucherliste. Der Leiter, Otto Oberstech, ist am Sonntagabend nicht anwesend, aber ein ehemaliger Zivi und jetziger Journalisten-Volontär bietet sich als interessanter Gesprächspartner an. Ich nutze den Service des Clubs und bestelle mir eine Pizza und ein Glas Fassbier, sonst nicht unbedingt Renner in meinen Ernährungsgepflogenheiten. Interessant zu beobachten sind die philippinischen Seeleute, die hier ihrer Lieblingsbeschäftigung nachgehen, zu Konservenmusik über Mikrophon und Lautsprecher hinreißend, Franc Sanatra nacheifernd, zu singen. Ich fahre noch kurz an die Hafenpier und schaue an der Stelle über die Elbe, wo drüben die Pinnau hinter dem Pinnausperrwerk mündet, sonst Endpunkt der von Rissen aus zu bewältigenden Tagesradtouren. Der Tipp der Clubmitarbeiter für eine Übernachtung in einem Dorfgasthof in Bützfleth erweist sich als brauchbar. Für 40 DM finde ich für die Nacht ein ruhiges Dach über dem Kopf incl. Frühstück. An diesem Sonntag habe ich von Bremen aus 114,18 km bei einem Durchschnittstempo von 15,66 km/h und einer reinen Fahrzeit von 7 ¼ Stunden geschafft.
Eigentlich wollte ich am Montag Morgen nordwärts fahren, um von Wischhafen aus nach Glückstadt überzusetzen. Da es jedoch unbeständig-regnerisch geworden ist, entschließe ich mich, südwärts zu fahren und komme, Stade rechts liegen lassen, über die Schwinge, Bassenfleth, Twielenfleth und aussendeichs nach Lühe. Die von dort nach Schulau verkehrende Fähre soll aber erst in knapp zwei Stunden verkehren und so fahre ich in Richtung Cranz weiter. Unterwegs klart es auf. Ich kann mein Regencape einrollen und entschließe mich, nicht von Cranz aus nach Blankenese überzusetzen, sondern nach Neugraben zu radeln, um von dort aus mit der S-Bahn weiterzufahren. An der Station Stadthausbrücke steige ich aus, esse im Seemannsheim am Krayenkamp Mittag und besuche noch einmal meinen alten Computerfreund und Ex-Funker Christof Kistner, der gerade von Brasilien aus dort abgestiegen ist. Anschließend treffe ich noch Heinz Büchele, der zwei Wochen vorher sein Nautisches Patent an der Seefahrtschule Cuxhaven bestanden hat und nun wieder am Krayenkamp wohnt. Er stellt mir sogar in Aussicht, sein Ja zum Abdruck seiner Lebensstory in der geplanten Neuauflage meiner „Seemannsschicksale“ zu erteilen, wenn ich es so umgestalte, dass ihn nicht gleich jeder darin wiedererkennt. Damit wäre ein langersehnter Wunsch für mich wahr geworden, denn für die Erstauflage hatte er seine Einwilligung zurückgezogen, nachdem er seine von mir verfasste Geschichte gelesen hatte. Aber auch diesmal zieht er seine Zusage kurze Zeit später zurück. Auf der Fahrt zurück nach Rissen treffe ich am Anleger „Teufelsbrück“ noch Ex-Steward Karl Kästler, dessen Story ich gerade in Arbeit habe, von dem mir aber noch zusätzliche Informationen fehlen, um die Geschichte abzurunden. Wir unterhalten uns dann noch etwa vier Stunden auf einer Bank am Elbwanderweg sitzend und ich mache mir sieben Seiten Notizen, die ich am nächsten Tag auswerten kann. So komme ich am Montag Abend nach 69,17 Tageskilometern bei 14,94 km/h Tagesdurchschnittsgeschwindigkeit nach 4 ½ Stunden reiner Radfahrt und einer Gesamtreiseleistung von 471 km in sechs Tagen mit vielen neuen Erlebnissen und reicher Ernte beladen abends gegen 19.30 Uhr wieder zu Hause an.
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Seemannsschicksale
Band 1 - Band 1 - Band 1 - Band 1
Begegnungen im Seemannsheim
ca. 60 Lebensläufe und Erlebnisberichte
von Fahrensleuten aus aller Welt
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Seemannsschicksale
Band 2 - Band 2
Lebensläufe und Erlebnisberichte
Lebensläufe und Erlebnisberichte von Fahrensleuten, als Rentner-Hobby aufgezeichnet bzw. gesammelt und herausgegeben von Jürgen Ruszkowski
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Seemannsschicksale
Band_3
Lebensläufe und Erlebnisberichte
Lebensläufe und Erlebnisberichte von Fahrensleuten
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Edition 2004 - Band 4
Seemannsschicksale unter Segeln
Die Seefahrt unserer Urgroßväter
im 19. Jahrhundert und am Anfang des 20. Jahrhunderts
13,90 €
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Band 5
Capt. E. Feith's Memoiren:
Ein Leben auf See
amüsant und spannend wird über das Leben an Bord vom Moses bis zum Matrosen vor dem Mast in den 1950/60er Jahren, als Nautiker hinter dem Mast in den 1970/90er Jahren berichtet
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Band 6 ist geplant
Leseproben und Bücher online
Seemannsschicksale
maritimbuch
Schiffsbild - Schiffsbild
Schiffsbild
erwähnte Personen
- erwähnte Schiffe -
erwähnte Schiffe E - J
erwähnte Schiffe S-Z
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Band 7
in der Reihe Seemannsschicksale:
Dirk Dietrich:
Auf See
ISBN 3-9808105-4-2
Dietrich's Verlag
Band 7
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Band 8:
Maritta & Peter Noak
auf Schiffen der DSR
ISBN 3-937413-04-9
Dietrich's Verlag
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Band 9
Die abenteuerliche Karriere eines einfachen Seemannes
Endstation Tokyo
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Band 10 - Band 10 - Band 10
Autobiographie des Webmasters
Himmelslotse
Rückblicke: 27 Jahre Himmelslotse im Seemannsheim - ganz persönliche Erinnerungen an das Werden und Wirken eines Diakons
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Band 11 - Band 11 - Band 11
Genossen der Barmherzigkeit
Diakone des Rauhen Hauses
Diakonenportraits
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Band 12 - Band 12
Autobiographie:
Diakon Karlheinz Franke
12 € - Bestellungen -
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Band 13 - Band 13
Autobiographie:
Diakon Hugo Wietholz
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Band 14
Conrad H. v. Sengbusch
Jahrgang '36
Werft, Schiffe, Seeleute, Funkbuden
Jugend in den "goldenen 1959er Jahren"
Lehre als Schiffselektriker in Cuxhaven
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Band 15
Wir zahlten für Hitlers Hybris
mit Zeitzeugenberichten aus 1945 über Bombenkrieg, Flucht, Vertreibung, Zwangsarbeit und Gefangenschaft
Ixlibris-Rezension
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Band 16
Lothar Stephan
Ein bewegtes Leben - in den Diensten der DDR - - zuletzt als Oberst der NVA
ISBN 3-9808105-8-5
Dietrich's Verlag
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Band 17
Als Schiffskoch weltweit unterwegs
Schiffskoch Ernst Richter
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Band 18
Seemannsschicksale
aus Emden und Ostfriesland
und Fortsetzung Schiffskoch Ernst Richter auf Schleppern
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Band 19
ein Seemannsschicksal:
Uwe Heins
Das bunte Leben eines einfachen Seemanns
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Band 20
ein Seemannsschicksal im 2. Weltkrieg
Kurt Krüger
Matrose im 2. Weltkrieg
Soldat an der Front
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Band 21
Ein Seemannsschicksal:
Gregor Schock
Der harte Weg zum Schiffsingenieur
Beginn als Reiniger auf SS "RIO MACAREO"
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Band 22
Weltweite Reisen eines früheren Seemanns als Passagier auf Fähren,
Frachtschiffen
und Oldtimern
Anregungen und Tipps für maritime Reisefans
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Band 23
Ein Seemannsschicksal:
Jochen Müller
Geschichten aus der Backskiste
Ein ehemaliger DSR-Seemann erinnert sich
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Band 24
Ein Seemannsschicksal:
Der maritime Liedermacher
Mario Covi: -1-
Traumtripps und Rattendampfer
Ein Schiffsfunker erzählt
über das Leben auf See und im Hafen
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Band 25
Ein Seemannsschicksal:
Der maritime Liedermacher
Mario Covi: -2-
Landgangsfieber und grobe See
Ein Schiffsfunker erzählt
über das Leben auf See und im Hafen
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Band 26 - Band 26
Monica Maria Mieck:
Liebe findet immer einen Weg
Mutmachgeschichten für heute
Besinnliche Kurzgeschichten
auch zum Vorlesen
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Band 27 - Band 27
Monica Maria Mieck
Verschenke kleine
Sonnenstrahlen
Heitere und besinnliche Kurzgeschichten
auch zum Vorlesen
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Band 28 - Band 28
Monica Maria Mieck:
Durch alle Nebel hindurch
erweiterte Neuauflage
Texte der Hoffnung
besinnliche Kurzgeschichten und lyrische Texte
ISBN 978-3-00-019762-8
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Band 29
Logbuch
einer Ausbildungsreise
und andere
Seemannsschicksale
Seefahrerportraits
und Erlebnisberichte
ISBN 978-3-00-019471-9
http://www.libreka.de/9783000194719/FC
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Band 30
Günter Elsässer
Schiffe, Häfen, Mädchen
Seefahrt vor 50 Jahren
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Band 31
Thomas Illés d.Ä.
Sonne, Brot und Wein
ANEKIs lange Reise zur Schönheit
Wohnsitz Segelboot
Reise ohne Kofferschleppen
Fortsetzung in Band 32
13,90 €
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Band 32
Thomas Illés d.Ä.
Sonne, Brot und Wein
Teil 2
Reise ohne Kofferschleppen
Fortsetzung von Band 31 - Band 31
13,90 € - Bestellungen -
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Band 33
Jörn Hinrich Laue:
Die große Hafenrundfahrt in Hamburg
reich bebildert mit vielen Informationen auch über die Speicherstadt, maritime Museen und Museumsschiffe
184 Seiten mit vielen Fotos, Schiffsrissen, Daten
ISBN 978-3-00-022046-3
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Band 34
Peter Bening
Nimm ihm die Blumen mit
Roman einer Seemannsliebe
mit autobiographischem Hintergrund
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Band 35
Günter George
Junge, komm bald wieder...
Ein Junge aus der Seestadt Bremerhaven träumt von der großen weiten Welt
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Band 36
Rolf Geurink:
In den 1960er Jahren als
seemaschinist
weltweit unterwegs
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Band 37
Schiffsfunker Hans Patschke:
Frequenzwechsel
Ein Leben in Krieg und Frieden als Funker auf See
auf Bergungsschiffen und in Großer Linienfahrt im 20. Jahrhundert
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Band 38 - Band 38
Monica Maria Mieck:
Zauber der Erinnerung
heitere und besinnliche Kurzgeschichten
und lyrische Texte
reich sw bebildert
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Band 39
Hein Bruns:
In Bilgen, Bars und Betten
Roman eines Seefahrers aus den 1960er Jahren
in dieser gelben maritimen Reihe neu aufgelegt
kartoniert
Preis: 13,90 €
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Band 40
Heinz Rehn:
von Klütenewern und Kanalsteurern
Hoch- und plattdeutsche maritime Texte
Neuauflage
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Band 41
Klaus Perschke - 1 -
Vor dem Mast
1951 - 1956
nach Skandinavien und Afrika
Ein Nautiker erzählt vom Beginn seiner Seefahrt
Preis: 13,90 € - Bestellungen
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Band 42
Klaus Perschke - 2 -
Seefahrt 1956-58
Asienreisen vor dem Mast - Seefahrtschule Bremerhaven - Nautischer Wachoffizier - Reisen in die Karibik und nach Afrika
Ein Nautiker erzählt von seiner Seefahrt
Fortsetzung des Bandes 41
13,90 € - Bestellungen
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Band 43
Monica Maria Mieck:
Winterwunder
weihnachtliche Kurzgeschichten
und lyrische Texte
reich sw bebildert
10 € - Bestellungen -
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Band 44
Lothar Rüdiger:
Flarrow, der Chief 1
Ein Schiffsingenieur erzählt
Maschinen-Assi auf DDR-Logger und Ing-Assi auf MS BERLIN
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Band 47
Seefahrtserinnerungen
Ehemalige Seeleute erzählen
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Band 50
Jürgen Coprian:
Salzwasserfahrten 2
Trampfahrt worldwide
mit
FRIEDERIKE TEN DOORNKAAT
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Band 45
Lothar Rüdiger:
Flarrow, der Chief 2
Ein Schiffsingenieur erzählt
Fortsetzung des Bandes 44
Flarrow als Wachingenieur
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Band 48:
Peter Sternke:
Erinnerungen eines Nautikers
13,90 € - Bestellungen
Band 51
Jürgen Coprian:
Salzwasserfahrten 3
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Band 46
Lothar Rüdiger:
Flarrow, der Chief 3
Ein Schiffsingenieur erzählt
Fortsetzung des Bandes 44 + 45
Flarrow als Chief
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Band 49:
Jürgen Coprian:
Salzwasserfahrten 1
Ostasienreisen mit der Hapag
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weitere Bände sind in Arbeit!
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Ab und an werde ich für zwei bis drei Wochen verreist und dann, wenn überhaupt, nur per eMail: Kontakt via InternetCafé erreichbar sein!
Einige maritime Buchhandlungen in Hamburg in Hafennähe haben die Titel auch vorrätig:
HanseNautic GmbH, Schifffahrtsbuchhandlung, ex Eckardt & Messtorff, Herrengraben 31, 20459 Hamburg, Tel.: 040-374842-0 begin_of_the_skype_highlighting 040-374842-0 end_of_the_skype_highlighting begin_of_the_skype_highlighting 040-374842-0 end_of_the_skype_highlighting www.HanseNautic.de
WEDE-Fachbuchhandlung, Hansepassage, Große Bleichen 36, Tel.: 040-343240 begin_of_the_skype_highlighting 040-343240 end_of_the_skype_highlighting begin_of_the_skype_highlighting 040-343240 end_of_the_skype_highlighting
Schifffahrtsbuchhandlung Wolfgang Fuchs, Rödingsmarkt 29, 20459 Hamburg, Tel: 3193542, www.hafenfuchs.de
Ansonsten, auch über ISDN über Buchhandlungen, in der Regel nur über mich bestellbar.
Für einen Eintrag in mein Gästebuch bin ich immer dankbar.
Alle meine Seiten haben ein gemeinsames Gästebuch. Daher bitte bei Kommentaren Bezug zum Thema der jeweiligen Seite nehmen!
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Una entrada en el libro de mis visitantes yo agradezco siempre.
Za wpis do mej ksiegi gosci zawsze serdecznie dziekuje.
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meine websites bei freenet-homepage.de/seamanstory liefen leider Ende März 2010 aus! Weiterleitung!
last update - Letzte Änderung 13.12.2010
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